Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

Y. Reaktionen. 
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Unter günstigen Verhältnissen kann man die Reaktion auf einem ge- 
firnifsten Objektträger durchführen. Man setzt Salzsäure zu, löst ein 
wenig Kieselsäure in dem Probetropfen und prüft, ohne voll-ständige 
Auflösung der Kieselsäure abzuwarten, mit Chlornatrium oder mit 
Natriumacetat. Meistens wird man genötigt sein, mit Schwefelsäure 
und Kieselsäure aus einem Platinschälchen zu destillieren, um ein 
Übermafs störender Salze zu beseitigen. Fluorhaltige Silikate, welche 
von Schwefelsäure nicht angegriffen werden (Topas, Pyknit), müssen 
durch Schmelzen mit Natriumkarbonat aufgeschlossen werden. Die 
Schmelze wird mit verdünnter Schwefelsäure nahezu neutralisiert, mit 
Essigsäure angesäuert und in einem Platinlöffel abgedampft. Der 
trockene Rückstand wird mit konzentrierter Schwefelsäure befeuchtet, 
auf 120° erhitzt, wobei ein zweiter Platinlöffel zum Auffangen des 
Destillats dient. Wenn die Destillation umgangen werden kann, 
liegt die Grenze der Reaktion bei 0,4 //g Fluor. 
b. Die Prüfung mit Bariumsalzen ist bei Anwesenheit von Sulfaten 
umständlich, übrigens empfiehlt sie sich durch 
Zuverlässigkeit und Empfindlichkeit. Unter 
günstigen Verhältnissen liegt die Grenze bei 
0,15 ¿<g Fluor. Aus konzentrierten Lösungen 
krystallisiert das Bariumfluosilikat in Nadeln 
von 12—20 (.i. Wo möglich bringe man den 
Probetropfen schliefslich auf einen gewöhn 
lichen Objektträger, um ihn, nötigenfalls nach 
Zusatz von Wasser, erwärmen zu können. Man 
erhält alsdann am Rande des Tropfens Stäbchen 
von 40—70 ¿i, deren Form und optische Eigenschaften unter 19, b 
beschrieben sind. 
\ 
\\ 
Eig. 78. Bariumfluosilikat. 
Vgr. 60. 
Übersicht der Reaktionen. 
Die Zahlen in der zweiten Spalte entsprechen den Laufnummern der Elemente 
im Text. Die Zahlen neben den Formeln geben die Grenzwerte der Reaktionen, 
auf das Mikromilligramm (1 /tg — 0,001 milligr.) als Einheit bezogen. 
Aluminium 
42 
Fällung als Caesiumalaun: 0,35, mit NH 4 F: 0,3. ^ 
Antimon 
49 
^Fällung mit CsCl: 0,08; mit H 2 C 2 0 4 : 1,0; mit Barium- 
tartrat: 1,0; als Natriumantimoniat: 0,5. 
Arsen 
50,51 
Fällung als As. 2 0 3 : 0,14; als NH 4 CaAs0 4 -j- 6H 2 0: 0,035; 
als Arsenimolybdat: 0,22.
	        
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