Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc. 
Ebonit mit eingeschliffenem Stopfen 1 ) bewahrt wird. Man spart damit 
an Zeit und ist bei der Prüfung auf Kalium gegen Verwechselungen 
gesichert. Für gelegentlichen Gebrauch verdient Ammoniumfluorid 
den Vorzug. Man setze davon ungefähr das halbe Volumen des 
übrig gebliebenen Gesteinspulvers zu, lasse Salzsäure zufliefsen wie 
unter 104 und wende mäfsige Erwärmung an. Der trockene Rück 
stand wird mit Schwefelsäure befeuchtet und erhitzt, bis keine weifsen 
Dämpfe mehr entweichen. Hatte man Ammoniumfluorid angewendet, 
so mufs die Hitze bis zu beginnender Rotglut gesteigert werden, 
um sicher zu sein, dafs kein Ammoniumsulfat in der Probe zurück 
bleibt. Dabei ist zu bedenken, dafs in Rotglühhitze die Sulfate von 
Aluminium und Eisen teilweise Zersetzung erleiden. Man fügt aus 
diesem Grunde verdünnte Schwefelsäure zu und erwärmt abermals, 
bis die überschüssige Säure gröfstenteils verdampft ist. In Betreff 
des Auflösens, Klärens und der Untersuchung verfahre man nach 
103 und 104. 
110. Wirkung der Fluorwasserstoffsäure auf die gesteins 
bildenden Mineralien. 
Eine starke Reaktion auf Magnesium in dieser Lösung ist von 
Biotit abzuleiten. Aus den Feldspaten gelangen Alkalimetalle und 
Calcium in dieselbe. Ein wenig von dem zurückgebliebenen Pulver 
wird in einem Wassertropfen mit schwacher Vergröfserung unter 
sucht, um die Menge von Lösungsmittel schätzen zu können, welche 
zur Fortschaffung des übrigen Feldspats nötig ist. Die zweite Lösung 
bietet nicht viel Bemerkenswertes, da sie Bestandteile der Feldspate 
und der Pjroxene und Amphibole enthält. Hatte man Cordierit 
für Feldspat angesehen, so findet man viel Magnesium neben wenig 
Alkalimetall. Ein grofser Teil des Cordierits bleibt bei dem Augit 
und der Hornblende. Wenn alle farblosen Splitter verschwunden sind, 
kann man darauf rechnen, in der nächsten Lösung entscheidende 
Reaktionen für die Bestimmung der Pyroxene und Amphibole zu 
erhalten. Natrium weist auf Aegyrin und Arfvedsonit, Magnesium 
auf rhombische Pyroxene und Amphibole. Gleichzeitig nimmt die 
Menge des Aluminiums ab, oft findet man nur Spuren davon in der 
Lösung. 
1) Zu beziehen von Dr. R. Muencke, Berlin, Luisenstr. 58.
	        
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