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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Eeaktionen etc.
zurückgebliebenen Glaspulvers von der des zersetzten Anteils nicht
merklich verschieden ist.
116. Untersuchung der Lösung in Salzsäure.
Man konzentriert auf einem Objektträger, bis sich eine schmale
Randkruste bildet und läfst erkalten. Liegt ein Bleiglas vor, so
bilden sich jetzt spiefsige Krystalle von Bleichlorid (22, a). Ein
Tröpfchen wird auf einen anderen Objektträger gebracht, für be
stätigende Prüfung mit Jodid (22, b). Ist der Haupttropfen trübe,
so wird er auf dem Objektträger abgedampft und der Rückstand
vorsichtig mit sehr verdünnter Salzsäure erwärmt, wonach es meistens
gelingt, klare Lösung abzuziehen. In einem Teil der klaren Lösung
wird Calcium mittelst Natriumsulfat nachgewiesen (21, a). Fällt
zwischen den in grofser Zahl auftretenden Gipskrystallen ein weifses
Pulver aus, so kann dasselbe Bleisulfat oder Bariumsulfat sein.
Um darin nach Barium zu suchen, zieht man die Flüssigkeit ab und
entfernt aus dem Niederschlage das Bleisulfat durch Natriumhydroxyd.
Die abgezogene Flüssigkeit teilt man, wenn man nicht vorzieht, für
die Untersuchung auf Zink (13, a oder c) eine besondere Probe des
Glaspulvers (0,1 gr.) der Behandlung mit Salzsäure und der Sub
limation (71) zu unterwerfen. Man sucht alsdann mit Cäsiumchlorid
nach Aluminium (42, a) und schliefslich in demselben Tropfen nach
Magnesium (8, a), welches in Glas selten und nur in kleiner Menge
angetroffen wird. Den Rest der Lösung in verdünnter Salzsäure
benutzt man zur Prüfung auf Bor und Phosphor. Borsäure und
Borate kommen hauptsächlich für die Herstellung leicht schmelz
barer bleihaltiger Glasuren und Schmelzfarben, und mit ziemlich
hohem Prozentsatz für Eisenemaille in Anwendung. Da alle diese
Gläser von Salzsäure stark angegriffen werden, ist es ausreichend,
ein Tröpfchen der Lösung auf ein Streifchen Curcumapapier zu
bringen und durch Umlegen um ein mit heifsem Wasser gefülltes
Reagensrohr zu trocknen. Ist Borsäure zugegen, so entsteht ein
rotbrauner Fleck (am besten auf der Rückseite sichtbar), der durch
Befeuchten mit Ammoniak schwarzgrün wird. Phosphorsäure wird
mit Salpetersäure und Ammoniummolybdat nachgewiesen (52, b). In
Glas kommt sie niemals in kleiner Menge vor; man braucht deshalb
keinen grofsen Probetropfen zu nehmen, hat sich im Gegenteil vor
Ubermafs von Substanz zu hüten.