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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc.
ein metallischer Überzug zeigt und löst diesen in Salpetersäure oder
Salpetersalzsäure. Einige Eisenlegierungen machen Schwierigkeiten
durch ihre ungewöhnliche Härte. Man kann sich für dieselben einen
Schleifstein aus gepulvertem Korund oder geschlämmtem Karborundum
(»5 Minuten“) mit einem Gemisch von gleichen Teilen Harz und
Schellack als Bindemittel hersteilen. Nach Ausziehen mit kon
zentrierter Salzsäure, Auskochen mit Lauge und Auswaschen mit
Wasser trocknet man das Schleifpulver und rührt es, noch warm, mit
dem Harzgemisch zu einem steifen Brei, den man zwischen ein
gefetteten Brettchen zu einer Scheibe von 10 mm Dicke preist. Die
Schleiffläche wird auf einer Eisenplatte mit geschlämmtem Kar
borundum und Wasser gereinigt und geebnet. Den letzten Schliff
giebt man auf einer Platte von Spiegelglas.
B. Einzelheiten der mikrochemischen Untersuchung.
1. Eisen.
123. Kohlenstoff im Eisen.
a. Gebundener Kohlenstoff kann durch Anlassen und durch
Atzen mit Salpetersäure nachgewiesen werden. Stahlähnliches Eisen
läuft schneller und mit lebhafteren Farben an als weiches Eisen (120).
Ein Tropfen Salpetersäure (sp. Gewicht 1,2) bringt auf Stabeisen und
Stahl einen schwärzlichen Fleck von kohliger Substanz hervor, fleckig
oder streifig auf Puddeleisen, fast gleichförmig auf Bessemer- oder
Siemens-Martineisen. Ein hoher Gehalt an gebundenem Kohlenstoff
schützt das Eisen gegen die auflösende Wirkung von Säuren. Weifs
eisen wird durch Salpetersäure geätzt und verliert an Glanz, wird
aber nicht geschwärzt. Da die Härtbarkeit wesentlich von dem Ge
halt an gebundenem Kohlenstoff abhängt, so können Härteprüfungen
(119) ein Hilfsmittel abgeben, um auf gehärteten Schliffen die Ver
teilung von gebundenem Kohlenstoff zu ermitteln.
b. Graphit ist nach einer starken Atzung mit Salzsäure leicht
zu finden. In grauem Roheisen tritt er in Gestalt gekrümmter
Schuppen auf, die man gewöhnlich mit einer scharfen Kante aus
schmalen Furchen hervorragen sieht. In kleinen Gufsstücken ist eine
andere Verteilung vorherrschend: kleine Flecke von Graphit, aus
winzigen Schüppchen zusammengesetzt. Unter dem Mikroskop zeigt