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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc.
stand in verdünnter Essigsäure gelöst. Weiter wird Natrium acetat,
Kaliumnitrit und ein Körnchen Bleiacetat zugefügt. Die Reaktion ist
sehr empfindlich.
b. Kupfer wird ebenfalls als Tripelnitrit (23, a) nachgewiesen,
nach demselben Verfahren, wie Nickel. Die Empfindlichkeit kann
durch schliefslichen Zusatz von Caesiumchlorid, noch mehr durch
Zusatz von Thallonitrat gesteigert werden.
2. Kupfer und Kupferlegierungen.
132. Cuprooxyd im Kupfer.
Cuprooxyd (Kupferoxydul) ist die häufigste Verunreinigung des
Kupfers. Sie ist am leichtesten zu entdecken durch Atzen polierter
Schliffe mit Ammoniak, da Cuprooxyd schneller gelöst wird als
metallisches Kupfer. Ist Cuprooxyd in erheblicher Menge zugegen,
so zeigt die geätzte Fläche ein unregelmäfsiges Muster von kubischen
unvollkommen entwickelten Krystallen und dazwischen tiefe schmale
Furchen, die den Eindruck von Rissen oder Sprüngen machen. Sie
entsprechen Anhäufungen von Cuprooxyd auf den Fugen der Kupfer-
krystalle.
133. Schwefel, Phosphor, Arsen im Kupfer.
Für Schwefel und Phosphor kommt dasselbe Verfahren in
Anwendung, wie bei der Untersuchung von Eisen (125, 126).
Verunreinigung mit Arsen kann durch Bildung von Arseni-
molybdat entdeckt werden. Man löst in Salpetersäure, erwärmt mit
einem Körnchen Kaliumcnlorat, fügt Ammoniummolybdat zu und
wartet einige Minuten auf mögliche Abscheidung von Phosphomolybdat.
Entsteht kein körniger Niederschlag, so wird mäfsige Erwärmung an
gewendet, um die Ausscheidung von Arsenimolybdat zu veranlassen.
Nach flüchtigem Auswaschen kann der Niederschlag in Ammoniak
aufgelöst und durch Fällung charakteristischer Krystalle von Ammonium-
Zinkarseniat (51, a) die Anwesenheit der Arsensäure vollends fest
gestellt werden.
134. Antimon, Wismut, Blei im Kupfer.
Kleine Beimengungen von Antimon und Wismut sind nicht
leicht aufzufinden. Ein geeignetes Verfahren soll bei Besprechung
der Lagermetalle (150) angegeben werden.