YI. Untersuchung von Legierungen. 207
Blei ist leicht nachzuweisen. Der Abdampfungsrückstand einer
Lösung in Salpetersäure wird in verdünnter Essigsäure gelöst, ein
wenig Natriumacetat und schliefslich ein Übermafs von Kaliumnitrit
zugefügt. Zeigen sieb nach einer Minute keine dunkelfarbigen
kubischen Krystalle (23, a), so kann die Empfindlichkeit auf das
dreifache gesteigert werden durch Zusatz von Thallonitrat. Auf
Schliffen von Kupfer, welches mehr als 1,5 °/ 0 Blei enthält, erscheint
nach dem Atzen ein graues Netzwerk, der Art, dafs die graulichen
Fäden hervorragen. Ähnliche Wirkung haben 2°/ 0 Zink, 1 °/ 0 Zinn,
0,5 °/ 0 Silber.
135. Kupferzinnlegierungen (Bronzen).
Beimischung von 2 bis 6°/ 0 Zinn hat die Entstehung härterer
gelblicher Netzfäden in einem rötlichen Metall zur Folge. Bronzen,
welche 8 —15°/ 0 Zinn enthalten, zeigen auf geätzten Flächen kreuz
förmige und dendritische
Gruppen von würfligen
Krystallen, orangefarbig oder
dunkelgelb, in einer gleich
förmig lichtgelben Grund
masse. Die Grundmasse von
Bronzen mit 15—20 °/ 0 Zinn
ist nahezu weifs, die Krystalle
sind lichtgelb, sehr klein, in
Reihen geordnet, die einander
unter rechten W inkeln kreuzen.
Die Härte der weifsen Legie
rung kann über vier hinaus-
'gehen (Kupfer = 3), zugleich
leistet sie Lösungsmitteln mehr Widerstand als das gelbe Metall. Als
Ätzmittel für Bronze ist Ammoniak zu empfehlen. Es löst zu Anfang
fast nur Kupfer, später geht auch Zinn als Stannooxyd in Lösung,
wahrscheinlich infolge einer untergeordneten Wirkung der ammoniaka-
lischen Lösung von Cuprioxyd.
136. Mikrochemische Untersuchung von Bronze.
Fig. 91. Geschützbronze, mit 10°| 0 Zinn. Vgr. 50.