VI. Untersuchung von Legierungen.
209
dunkle Saum schwer zu entfernen ist, so thut man am besten, sein
Entstehen zu verhindern, indem man die Schliffe in Ammoniakflüssig
keit eintaucht, statt sie damit zu übergiefsen. Erhitzen und Ab
löschen in verdünnter Schwefelsäure giebt ebenfalls gute Atzfiguren;
auf Bronze roten Grund mit weifslichem Netzwerk, auf Messing
orangefarbigen Grund mit gelbem Netzwerk. Mit konzentrierter
Salpetersäure erhält man auf Bronze deutliche Hochätzung; auf
Messing ist der Höhenunterschied in den Teilen der Atzfiguren un
bedeutend, die Farbe ein glänzendes Goldgelb.
An Härte steht Messing hinter Bronze zurück. Von 8 bis zu
50°/ 0 Zink zeigen sich nur unbedeutende Schwankungen der Härte
zwischen 3,1 und 3,2, auch ist kein Unterschied in der Härte der
Krystalle und der Grundmasse zu finden.
138. Mikrochemische Untersuchung von Messing.
Um die Anwesenheit von Zink nachzuweisen, löse man in Sal
petersäure, dampfe ab, womöglich auf dem Messing und wiederhole
das Abdampfen nach Zusatz von Wasser. Durch dies Verfahren wird
viel Kupfer als Metall niedergeschlagen, und eine entsprechende Menge
Zink in Lösung gebracht. Der Abdampfungsrückstand wird in Wasser
gelöst, die Lösung auf Platin abgedampft und die rückständigen
Nitrate durch weiteres Erhitzen zersetzt. Der schwarze Rückstand
wird mit einem Tropfen Wasser und ein wenig Natriumhydroxyd bis
zum Eintrocknen erwärmt und mit kaltem Wasser ausgezogen. Zink
oxyd geht in Lösung, Cuprioxyd bleibt ungelöst. War Blei zugegen,
so befindet sich dies mit dem Zink in der Lösung. Mufs die Lösung
konzentriert werden, so hat man darauf zu achten, dafs sie hierbei
nicht zum Sieden kommt, da verdünnte alkalische Lösungen von
Zinkoxyd bei Siedhitze Zersetzung erleiden. Nach dem Erkalten füge
man ein wenig Ammoniumkarbonat zu und warte die Verflüchtigung
des Ammoniaks bei gewöhnlicher Temperatur ab. Ist wenig Zink
zugegen, so lasse man den Probetropfen eintrocknen, alsdann legt
ein Tropfen Wasser die farblosen scharfen Tetraeder von Natrium-
Zinkkarbonat (14, a) blofs.
Blei wird in der salpetersauren Lösung als Tripelnitrit (22, e)
nachgewiesen. Bisweilen ist es in so grofser Menge zugegen, dafs
es störenden Einflufs auf den soeben beschriebenen Nachweis des
Zinks hat. In diesem Fall dampft man mit Zusatz von Ammonium-
B eh re ns, Mikrochem. Analyse. 2. Aulì. 14