Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

VI. Untersuchung von Legierungen. 
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dunkle Saum schwer zu entfernen ist, so thut man am besten, sein 
Entstehen zu verhindern, indem man die Schliffe in Ammoniakflüssig 
keit eintaucht, statt sie damit zu übergiefsen. Erhitzen und Ab 
löschen in verdünnter Schwefelsäure giebt ebenfalls gute Atzfiguren; 
auf Bronze roten Grund mit weifslichem Netzwerk, auf Messing 
orangefarbigen Grund mit gelbem Netzwerk. Mit konzentrierter 
Salpetersäure erhält man auf Bronze deutliche Hochätzung; auf 
Messing ist der Höhenunterschied in den Teilen der Atzfiguren un 
bedeutend, die Farbe ein glänzendes Goldgelb. 
An Härte steht Messing hinter Bronze zurück. Von 8 bis zu 
50°/ 0 Zink zeigen sich nur unbedeutende Schwankungen der Härte 
zwischen 3,1 und 3,2, auch ist kein Unterschied in der Härte der 
Krystalle und der Grundmasse zu finden. 
138. Mikrochemische Untersuchung von Messing. 
Um die Anwesenheit von Zink nachzuweisen, löse man in Sal 
petersäure, dampfe ab, womöglich auf dem Messing und wiederhole 
das Abdampfen nach Zusatz von Wasser. Durch dies Verfahren wird 
viel Kupfer als Metall niedergeschlagen, und eine entsprechende Menge 
Zink in Lösung gebracht. Der Abdampfungsrückstand wird in Wasser 
gelöst, die Lösung auf Platin abgedampft und die rückständigen 
Nitrate durch weiteres Erhitzen zersetzt. Der schwarze Rückstand 
wird mit einem Tropfen Wasser und ein wenig Natriumhydroxyd bis 
zum Eintrocknen erwärmt und mit kaltem Wasser ausgezogen. Zink 
oxyd geht in Lösung, Cuprioxyd bleibt ungelöst. War Blei zugegen, 
so befindet sich dies mit dem Zink in der Lösung. Mufs die Lösung 
konzentriert werden, so hat man darauf zu achten, dafs sie hierbei 
nicht zum Sieden kommt, da verdünnte alkalische Lösungen von 
Zinkoxyd bei Siedhitze Zersetzung erleiden. Nach dem Erkalten füge 
man ein wenig Ammoniumkarbonat zu und warte die Verflüchtigung 
des Ammoniaks bei gewöhnlicher Temperatur ab. Ist wenig Zink 
zugegen, so lasse man den Probetropfen eintrocknen, alsdann legt 
ein Tropfen Wasser die farblosen scharfen Tetraeder von Natrium- 
Zinkkarbonat (14, a) blofs. 
Blei wird in der salpetersauren Lösung als Tripelnitrit (22, e) 
nachgewiesen. Bisweilen ist es in so grofser Menge zugegen, dafs 
es störenden Einflufs auf den soeben beschriebenen Nachweis des 
Zinks hat. In diesem Fall dampft man mit Zusatz von Ammonium- 
B eh re ns, Mikrochem. Analyse. 2. Aulì. 14
	        
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