VI. Untersuchung von Legierungen.
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Anhalt zur Unterscheidung bietet das Gefüge. Aluminiummessing
zeigt das feine Gitterwerk von gewöhnlichem Messing, mit stärkeren
Höhen und Tiefen. Geringhaltige Aluminiumbronze (2 °/ 0 —6 °/ 0 Al)
giebt ein Netzwerk wie geringhaltige Zinnbronze; von 8°/ 0 Aluminium
an macht sich ein gefilztes Gefüge geltend und tritt sehr deutlich in
Legierungen mit 10 bis 12°/ 0 Aluminium hervor. Um dies Gefüge
sichtbar zu machen, mufs man mit Ammoniak oder Salpetersäure
ätzen; Erhitzen giebt auf Aluminiumbronze keine Atzung und auch
keine brauchbaren Anlauffarben. In mehreren metallurgischen Werken
wird Aluminiumbronze mit 10 °/ 0 Aluminium als eine gleichförmige
Verbindung (Cu 4 A1) hingestellt, und weiter wird angegeben, dafs sie
Kupfer-Zinnhronze an Härte übertrifft. Diese Angaben sind unrichtig;
die zweite schreibt sich wahrscheinlich von Wahrnehmungen an
Legierungen mit ansehnlichem Siliciumgehalt her. Aluminiumbronze
und Aluminiummessing haben nahezu gleiche Härte mit gewöhnlichem
Messing, sind dem letzteren aber weit überlegen an Festigkeit und an
Glätte unter der Feile. Aluminiumbronze mit 10 °/ 0 Aluminium wird
von geringhaltiger Geschützbronze (8°/ 0 Zinn) tief geritzt.
141. Kupfer mit kleinem Zusatz von Aluminium.
Legierungen, welche mindestens 3 °/ 0 Aluminium enthalten, können
ohne besondere Vorbereitung auf Aluminium geprüft werden. Man
wende hierbei das unter 130, a beschriebene Verfahren an. Für
feinere Untersuchungen kann man Kupfer und Zink mit Oxalsäure
ausfällen. Man dampft die Lösung in Salpetersäure ab, fügt Wasser
und Oxalsäure zu, dampft abermals ab, zieht mit Wasser aus und
wiederholt diese Behandlung, bis Wasser keinen Rückstand läfst. Die
letzte Lösung wird mit Schwefelsäure abgedampft und der Rückstand
bis zum Dampfen erhitzt. Die Prüfung auf Aluminium (42, a) er
fordert keine besonderen Vorsichtsmafsregeln.
142. Kupfer und Silicium — Siliciumbronze, Cowles’ Bronzen.
Der Einflufs von Silicium auf die Farbe und das Gefüge der
Legierungen mit Kupfer ist viermal so grofs als der von Zinn und
zweimal so grofs in Bezug auf Härtung. Das Gefüge einer Legierung
von Kupfer mit l°/ 0 Silicium gleicht dem Gefüge gewöhnlicher Bronze
mit 4°/ 0 Zinn. Geht der Gehalt an Silicium über 5°/ 0 hinaus, so
wird der härtende Einflufs sehr auffallend; die Legierungen nähern
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