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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc.
sich dem Weifs und enthalten eigentümliche graue Nadeln und Plättchen,
die in Cuprosilicium mit 10°/ 0 Silicium als ein wesentlicher Gemeng
teil gelten müssen. Yon Farbe und Glanz gleichen sie Graphit, an
Härte übertreffen sie Feldspat, und werden von keinem der gebräuch
lichen Lösungsmittel angegriffen. Yon einem Gemisch von Salpeter
säure und Fluorwasserstoffsäure werden sie schnell unter Entweichen
brauner Dämpfe aufgelöst; die Lösung enthält Silicium und eine Spur
von Kupfer.
143. Wirkung von Silicium auf Kupferlegierungen.
Gewöhnliche Bronze wird durch Zusatz von Cuprosilicium weifser,
während ihre Härte und Hämmerbarkeit wenig beeinflufst werden.
Eine Legierung von Kupfer mit 6°/ 0 Zinn und 2°/ 0 Silicium hat die
Farbe und das feinkrystallinische Gefüge der Glockenbronze, mit
20 °/ 0 Zinn, dabei kann sie kalt gehämmert werden und h^t die Härte
von Geschützbronze mit 8 °/ 0 Zinn.
144. Mikrochemische Untersuchung von Siliciumbronzen.
Für die Untersuchung Silicium führender Bronzen kann das
folgende Verfahren angewendet werden. Durch Erhitzen mit Salpeter
säure wird Zinn in unlösliche Metazinnsäure übergeführt; Silicium
geht mit Kupfer in Lösung. Es wird auf einem gefirnifsten Objekt
träger durch Zusatz von Ammoniumfluorid und Natriumchlorid als
Natriumfluosilikat niedergeschlagen (39, a). Hat man mit Legierungen
zu thun, die viel Zinn und wenig Silicium enthalten, so kann mit
geführtes Zinndioxyd bei der Endreaktion störend werden, weil einige
Ähnlichkeit zwischen dem Fluostannat und dem Fluosilikat von
Natrium besteht. In diesem Fall nehme man die Mutterlauge mit
einem Röllchen Filtrierpapier auf, wasche die Fluorsalze mit einem
Tropfen Wasser, bringe sie in einem Wassertropfen auf einen ge
wöhnlichen Objektträger und erhitze sie mit Bariumacetat. Hierbei
entsteht das charakteristische Bariumfluosilikat (63, b), welches nicht
mit dem analogen Fluostannat verwechselt werden kann.
145. Legierungen des Kupfers mit Silicium und Aluminium.
Siliciumhaltige Aluminiumbronzen (Cowles’ Bronzen) sind härter
als die entsprechenden Legierungen von Kupfer und Aluminium.
Eine Legierung von Kupfer mit 10°/ o Aluminium und 2 °/ 0 Silicium