Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

VI. Untersuchung von Legierungen. 
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ist härter als Eisen; mit 10°/ 0 Aluminium und 3°/ 0 Silicium erhält 
man eine graulichgelbe, etwas spröde Legierung, die an Härte (5,0) 
gewöhnlichem gehärtetem Stahl gleichkommt, stellenweise hat sie 
gleiche Härte mit gehärtetem Werkzeugstahl. An diesen Stellen be 
merkt man graue Nadeln, wahrscheinlich von krystallisiertem Silicium. 
Das beste Lösungsmittel für diese merkwürdigen Legierungen ist 
Salpetersalzsäure. In der Lösung kann Aluminium mittelst Schwefel 
säure und Caesiumchlorid nachgewiesen werden, alsdann mufs man 
aber zur Sublimation mit Ammoniumfluorid greifen um das Silicium 
zu isolieren. Besser ist es, den gröfsten Teil des Aluminiums als 
Ammoniumfluoaluminat (42, b) zu fällen, und sodann in demselben 
Tropfen des Silicium als Natriumfluosilikat (39, a) nachzuweisen. 
Man kann hierbei in folgender Weise zu Werke gehen. Zunächst 
wird die Lösung in Salpetersalzsäure bis zu breiiger Beschaffenheit 
konzentriert, und diese Masse in einen Tropfen Wasser auf einem ge- 
firnifsten Objektträger gebracht, worin ein Ubermafs von Ammonium 
fluorid und etwas Ammoniumacetat gelöst ist. Nachdem die Oktaeder 
von Ammoniumfluoaluminat ihre volle Gröfse erreicht haben (40 /\i ), 
wird die Mutterlauge abgezogen und derselben ein wenig Ammonium 
fluorid und Ammoniumacetat zugesetzt, um zu ermitteln, ob noch 
Fluoaluminat abgeschieden wird. Bilden sich nur vereinzelte kleine 
Kry stalle, so wird Natriumchlorid zugefügt. Es fällt sofort eine 
körnige Masse von Kryolith nieder und in gröfserer Entfernung bilden 
sich sechsseitige Täfelchen und Sterne von Natriumfluosilikat. Wenn 
die Menge des ausgefallenen Natriumfluoaluminats zu grofs ist, so 
ziehe man alsbald die Mutterlauge ab und lasse dieselbe eintrocknen; 
auf Zusatz eines Wassertropfens werden dann die charakteristischen 
Krystalle des Natriumfluosilikats zum Vorschein kommen. 
146. Kupfer und Mangan — Manganbronze, Manganmessing. 
Die Wirkung von Mangan auf Kupfer gleicht der von Nickel. 
Mit 10°/ 0 Mangan erhält man eine blafsrote Legierung, mit 20°/ 0 
Mangan wird die Farbe graulich; mit 30°/ 0 Mangan ist sie nahezu 
weifs. Eine gelbe Legierung war nicht herzustellen. Alle Legierungen 
bis zu 30 °/ 0 Mangan erwiesen sich hämmerbar. Die Härte wechselt 
von 3,0 bis 3,2. Geringhaltiges Manganmessing unterscheidet sich 
kaum in Härte und Gefüge von gewöhnlichem Messing; mit gleichen 
Teilen (je 15°/ 0 ) Mangan und Zink hat es die Farbe, das Gefüge
	        
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