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II. Teil. Anwendung mikrochemischer Reaktionen etc. 
Fäden hervor; mit 0,5°/ 0 erhält man in Körnern von 1,3 gr ein un 
unterbrochenes Netzwerk. Ein Prozent Silber kann ohne Schwierigkeit 
in Körnern von 0,3 gr sichtbar gemacht werden, welche mit der Löt 
rohrflamme auf Kohle geschmolzen sind. Da diese Probe sich durch 
Schnelligkeit und Sicherheit empfiehlt, mögen einige Angaben über 
die Ausführung derselben hier eine Stelle finden. Man schmelzt 0,2 
bis 0,4 gr der zu untersuchenden kupferreichen Legierung in einem 
flachen Grübchen auf einem Stück Holzkohle. Borax ist unnötig, 
wenn eine gute Reduktionsflamme angewendet wird. Sobald das 
Metall zu einem glatten Sphäroid geschmolzen ist, mufs weniger 
Wind gegeben werden, um die Erstarrung all 
mählich und in einer reduzierenden Umgebung 
herbeizuführen. Auf diese Weise läfst sich 
das Spratzen in den meisten Fällen verhüten. 
Sollte es dennoch eintreten, so bleibt nichts 
übrig als Umschmelzen mit ein wenig Borax. 
Die Körner werden im Stahlmörser zu Scheiben 
von 5 mm Durchmesser ausgeplattet und diese 
auf einer Seite mit der Schlichtfeile geglättet 
und auf feinstem Schmirgelpapier oder auf 
einem feinen Wetzstein fertig gemacht. Reibt man den Stein mit 
sehr wenig Petroleum ein, so wird das Polieren kleiner Schliffe er 
heblich erleichtert. Zum Atzen bedient man sich konzentrierter 
Salpetersäure. Man legt das polierte Scheibchen auf einen trockenen 
Objektträger, berührt es mit einem in die Säure getauchten Glasstab 
von gleichem Durchmesser und läfst es in eine Schale mit Wasser 
gleiten, sobald das Auf brausen sich über die ganze Fläche verbreitet 
hat. Man hat dann nur noch mit einem weichen Lappen abzureiben 
um das Präparat zur Untersuchung fertig zu stellen. Bisweilen ist 
das Netzwerk durch sternförmige Gebilde unterbrochen, die von 
mehreren Krystallisationsmittelpunkten ausgegangen sind. Gelänge 
es, diese Unregelmäfsigkeiten zu vermeiden, so könnte man daran 
denken, solche Atzungen für schnelle Abschätzung kleiner Mengen 
von Silber zu verwerten. 
Mit Anlauffarben läfst sich auf kupferreichen Legierungen von 
Gold und Silber überraschende Wirkung erzielen. Wenn der Gehalt 
an Edelmetall über 20°/ o hinausgeht, so werden die Anlauffarben 
schwach und unansehnlich. 
Mg. 92. Kupfer mit 1 °/ 9 
Silber, mit Salpetersäure geätzt. 
Vgr. 40.