Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

VI. Untersuchung von Legierungen. 
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152. Goldlegierungen. 
a. Legierungen von Gold mit Silber sind leicht zu untersuchen, 
solange der Gehalt an Gold unter 30°/ 0 bleibt. Das Silber kann 
mit Salpetersäure ausgezogen und nach 7, a, b nachgewiesen werden; 
das zurückgebliebene Gold wird in Salpetersalzsäure gelöst, und die 
Lösung mit Stannochlorid oder mit Thallonitrat geprüft (26, a, b). 
Legierungen aus nahezu gleichen Teilen Gold und Silber, die man 
unter Mustern von gediegenem Gold antreffen kann, können bei dem 
Auflösen Schwierigkeiten machen. Sie müssen vor dem Lötrohr mit 
dem dreifachen Gewicht Blei zusammengeschmolzen werden, oder im 
Porzellantiegel, unter Cyankalium, mit dem dreifachen Gewicht 
Cadmium. Salpetersäure zieht alsdann mit dem unedlen Metall alles 
Silber aus. Hatte man Cadmium genommen, so kann sogleich die 
Reaktion mit Kaliumbichromat (7, b) angewendet werden, dagegen 
mufs Blei aus der Lösung entfernt werden, wenn die Chromatreaktion 
Anwendung finden soll. Man kommt am schnellsten zum Ziel durch 
Abdampfen und Ausziehen mit kaltem Wasser, wobei ein grofser 
Teil des Bleinitrats ungelöst bleibt. Den Rest fällt man durch Ab 
dampfen mit Schwefelsäure. Dem Abdampfungsrückstand entzieht 
man das Silbersulfat mit heifsem Wasser und prüft mit Kalium 
bichromat. Legierungen, in welchen das Gold überwiegt, werden 
von Salpetersalzsäure angegriffen; Gold geht in Lösung, Silber 
chlorid bleibt als festhaftender Überzug ungelöst, zuweilen durch 
Silberchloroaurat gelb gefärbt. Man löst dasselbe in Ammoniak und 
läfst es durch Verdunsten des Lösungsmittels krystallisieren (7, a). 
b. Legierungen von Gold mit Kupfer werden mit Salpetersäure 
behandelt. Bei niedrigem Gehalt an Gold wird das letztere zu einem 
braunen Pulver zerteilt. Ausgeplattete Körner braucht man meistens 
nur kurze Zeit der Wirkung von konzentrierter Säure auszusetzen; 
man streift den dunklen Überzug mit dem Platindraht ab, wäscht 
das schwärzliche Pulver aus, löst es in Salpetersalzsäure und prüft 
mit Thallonitrat (26, b). 
c. Bei ziemlich weit getriebener Konzentration des Goldes scheidet 
sich aus goldhaltigem Blei unter dem Erstarren eine goldreiche 
krystallisierende Legierung ab. Man kann hiervon bei dem Abtreiben 
Vorteil ziehen, indem man dasselbe unterbricht, wenn der Schmelz 
punkt erheblich steigt, das Bleikorn im Stahlmörser ausplattet und
	        
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