Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen. 
über die Entstehungsweise dieser Gebilde gemacht werden. Der 
photographische Apparat kann hierbei den Zeichner nicht ersetzen, 
weil es schwierig ist, von farblosen, stark lichtbrechenden Krystallen 
gute photographische Bilder zu erzielen, und weil mit den gut ent 
wickelten und richtig gestellten Individuen unvollkommene Krystalle 
und unentwirrbare Aggregate abgebildet werden. Übrigens empfiehlt 
sich die Anwendung eines vertikalen Apparats. Die ansehnliche 
Höhe bringt freilich einige Übelstände mit sich, welche bei Anwen 
dung einer horizontalen Camera wegfallen, doch giebt der Vorteil, 
dafs die Präparate während der Abbildung in der Lage verbleiben, 
in welcher sie sich bei der Darstellung und Beobachtung befanden, 
den Ausschlag zu Gunsten des vertikalen Apparats. 
Eine einfache, leicht zu handhabende camera lucida (Zeichnen 
prisma) ist ein wertvoller Hilfsapparat für diejenigen, die wenig 
Übung im mikroskopischen Zeichnen besitzen, und leistet auch ge 
übten Beobachtern willkommene Dienste, um sicher und ohne viel 
Mühe bei dem Entwerfen der Zeichnungen die richtigen Gröfsen- 
verhältnisse einzuhalten. Für das Anlegen von Schattierungen ist 
sie nicht zu brauchen. Man darf übrigens nicht erwarten, ohne 
einige Übung mit dem Zeicbnenprisma die Umrisse der Objekte 
genau wiedergeben zu können. Um die Vergröfserungszahlen für 
die Zeichnungen zu ermitteln, legt man das geteilte Plättchen des 
Ocularmikrometers auf den Objekttisch, überträgt die Teilung (0,1 oder 
0,05 mm) mittelst der camera lucida auf Papier und mifst mit einem 
Millimeterstabe. 
Komplizierte Beleuchtungsappazate sind überflüssig. Eine gute 
Mikroskopierlampe kann für Beleuchtung der Objekte von oben her 
von Nutzen sein; an dunklen Tagen auch für Beleuchtung mit durch 
gehendem Licht. 
Durch Anwendung des Mikrospektroskops kann das Auf 
suchen einiger Elemente (u. a. von Didym und von Erbium) er 
leichtert werden. Im ganzen wird der Apparat wenig benutzt, weil 
das Einstellen der Objekte mühsam und zeitraubend ist. 
Zum Schlufs noch einige Bemerkungen über Ankauf und 
Prüfung eines Mikroskops für chemische Arbeiten. Reichlich aus 
gestattete Instrumente, die auch für petrographische Untersuchungen 
ausreichen, berechnet die Firma W. & H. Seibert in Wetzlar mit 
250 Mk. (Stativ 11). Als besonders preiswürdig und hauptsächlich
	        
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