III. Apparat.
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für mikrochemische Arbeiten bestimmt, ist das Mikroskop 7 b der
selben Firma zu nennen (150 Mk.). Dasselbe (Fig. 1) ist mit einem
drehbaren, von 2 zu 2 Graden geteilten Objekttiscb, mit polarisierenden
Prismen, mit zwei Objektiven (0 und 3, von 44,4 und 8,5 mm
Brennweite und zwei Ocularen (II und IY) ausgestattet, deren eines
ein Fadenkreuz, das andere ein Mikrometerplättchen enthält Die
Vergröfserungen sind 40, 80, 150 und 300, der Objektabstand des
schwächeren Objektivs ist nahezu 50 mm.
Wo nicht äufserste Sparsamkeit geboten ist,
empfiehlt sich Ausstattung mit Trieb und
Zahnstange (20 Mk.) für schnelle Einstellung,
und mit Konus und federnder Zange (15 Mk.)
zum schnellen Wechseln der Objektive an
Stelle der unbequemen und zeitraubenden
Verschraubung.
Als Probeobjekte für das schwächste
Objektiv eines Mikroskops, das zu chemischen
Arbeiten dienen soll, sind Kaliumchloro-
platinat und Gips zu empfehlen, beide aus
Lösungen abgeschieden, die so weit verdünnt
sind, dafs die Krystallbildung erst nach Ab
lauf einer Minute beginnt. Unter diesen
Umständen mufs das schwächste Objektiv
nach fünf Minuten die Oktaeder des Chloro-
platinats und die schiefen, oft zu Schwalben
schwanzzwillingen verwachsenen Prismen des
Gipses ohne Schwierigkeit und vollkommen Fig. i. Mikroskop ( 7 b) von
deutlich sichtbar machen. Für das stärkere W.<fcH Seibert für mikrochemische
Arbeiten. x | 6 der wahren Grofse.
Objektiv kann Ammonium-Magnesiumphos
phat benutzt werden, aus einer warmen ammoniakalischen Lösung
(1 T. Magnesium, 20000 Wasser) durch Natriumphosphat gefällt, oder
Chlorsilber, bei 2000facher Verdünnung aus einer Lösung in ver
dünnter Ammoniakflüssigkeit krystallisiert.
Nächst dem Mikroskop sind die Objektträger zu erwähnen,
welche bei mikrochemischen Arbeiten vielseitige Anwendung finden
und dementsprechend auch höheren Anforderungen genügen müssen,
als bei anderweitigen mikroskopischen Beobachtungen. Bei mikro
chemischen Arbeiten dienen sie nicht allein als Unterlage für die