III. Apparat.
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und zum Bedecken von Platinlöffelchen bei Destillationen und Subli
mationen.
Gefirnifste Objektträger. Für Reaktionen, welche die An
wendung von Fluorwasserstoff, Kieselfluorwasserstoff oder Fluor
ammonium erfordern, müssen Objektträger benutzt werden, die mit
einer dünnen Schiebt Kanadabalsam überzogen sind.
Man erhitzt Kanadabalsam in einer Abdampfschale mit flachem
Boden, bis er sich nach dem Erkalten pulvern läfst und löst das
Pulver in Benzen zu einem Firnis von öliger Konsistenz. Mit diesem
Firnis übergiesst man gelinde erwärmte Objektträger, lässt abtropfen
und trocknet bei 50° etwa vier Stunden lang. Allzugrofse Härte
und Sprödigkeit kann durch Zusatz von weichem Balsam zu dem
Firnis korrigiert werden. Klare und vollkommen erhärtete Überzüge
von Kanadabalsam kann man ohne Schaden durch Waschen mit
kaltem Wasser und behutsames Abreiben mit einem weichen Tuch
reinigen. Wasser und verdünnte Säuren darf man lange Zeit darauf
stehen lassen, dagegen werden sie durch Lösungen von Alkalien und
auch durch Ammoniak schnell getrübt und erweicht.
Seitdem dünne Platten von nahezu farblosem Celluloïd im
Handel sind (u. a. von Dr. R. Muencke, Berlin, Luisenstr. 58 zu be
ziehen) verdienen diese, ihrer Dauerhaftigkeit und Formbarkeit halber
den Vorzug vor gefirnifstem Glas. Man formt sie durch Pressen
zwischen Glasplatten oder Uhrgläsern, die durch Eintauchen in sieden
des Wasser erhitzt sind. Von Säuren werden sie bei gewöhnlicher
Temperatur nicht angegriffen, durch Alkohol und durch Alkalien
werden sie getrübt.
Zum Abdampfen von Fluorwasserstoff, zu Sublimationen, zum
Glühen und Aufschliefsen benutzt man kleine Platinlöffel, von
9 bis 15 mm Durchmesser. Löffel mit angenietetem Stiel sind zu
verwerfen, weil es unmöglich ist, die Fuge zwischen Löffel und Stiel
vollkommen zu reinigen 1 ); man wähle deshalb solche, die aus einem
Dr. E. Muencke, Berlin, Luisenstrasse 58 zu beziehen) zu beliebiger Dünne,
und zerschneidet die abgespaltenen Blätter mit einer scharfen Schere.
1) Es empfiehlt sich, die Löffelchen in dicken Gipsbrei einzuformen. Sie
werden zu dem Ende von aufsen mit ein wenig Öl befeuchtet bis an den
Eand in eine mit Gipsbrei gefüllte Papp- oder Holzschachtel eingedrückt.
Nach dem Glattstreichen, Erhärten und Trocknen der Masse nimmt man die
Löffelchen heraus und tränkt den Gips mit Schellackfirnifs, bis er schwach
Behrens, Mikrochem. Analyse. 2. Aufl. 2