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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen.
Stück gestanzt sind, mit einem kurzen Ansatz statt des Stiels, an dem
man sie mit der Platinpinzette fafst. Eine Lötrohrpinzette ist
hierfür recht brauchbar, sonst ist für mikrochemische Arbeiten eine
weniger steife Pinzette gewöhnlicher Form vorzuziehen. Man läfst
eine solche mit Spitzen aus starkem Platinblech versehen (3 mm
breit und 15 mm lang), die angenietet und nachher mit Silber ver
lötet werden und kann sie dann im Notfall auch als Spatel brauchen.
Zweckmäfsiger ist ein Spatel aus dünnerem Platinblech (0,2 mm),
das zwischen zwei Streifen von dickerem Nickelblech festgenietet und
verlötet wird. Dem Platin gebe man 6 mm Breite und 25 mm
Länge. Ein solcher Spatel ist sehr nützlich, er dient nicht allein zum
Aufnehmen von Niederschlägen, die an Glas oder Filtrierpapier haften,
sondern auch zu allen Arbeiten, die mit gröfseren Substanzmengen
in Platinlöffeln ausgeführt werden, und hat den Vorzug, sich leicht
reinigen zu lassen. Für sehr kleine Proben glüht und schmelzt man
an dünnem Platindraht, den man in derselben Weise, wie für
Lötrohrproben, biegen kann.
Lampen für mikrochemische Arbeiten müssen so eingerichtet
sein, dafs man die Flamme beliebig verkleinern kann. Eine Flamme
von 10 mm Länge ist für das Erhitzen und Konzentrieren kleiner
Tropfen noch zu grofs. Am besten haben sich Blaubrenner mit
doppelter Gaszuführung bewährt (Brenner mit Sparflamme), die nach
dem Auslöschen der gröfseren blauen Flamme ein leuchtendes
Flämmchen geben. Meistens wird man die Brenneröffnung für dieses
Flämmchen durch Drücken und Klopfen noch verengern müssen; sie
wird dann schliefslich mit einer Nähnadel auf die richtige Gröfse
und Rundung gebracht. Bei geringeren Ansprüchen kann man sich
mit einem gewöhnlichen Bunsenbrenner behelfen, von welchem man
das Brennerrohr mit den Luftöffnungen abgeschraubt hat. Wo kein
Gas zur Verfügung steht, leisten Benzinlämpchen vortreffliche Dienste,
da man ihre Flamme mit Leichtigkeit von 25 mm auf 5 mm her
unter bringen kann. Die Flamme einer Spirituslampe klein genug
zu machen hat Schwierigkeit, auch nach Zusatz von 5 °/ 0 Terpentinöl.
Besser ist man mit fetten Ölen daran; mit einem gewöhnlichen
Nachtlicht kann man sich recht wohl für mikrochemische Arbeiten
glänzend wird. Man kann alsdann die Innenseite der Löffel gründlich blank
reiben, ohne sie zu verbiegen und ohne Abbröckeln und Stäuben der Gips
form fürchten zu müssen.