Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen. 
empfohlen, haben den Vorzug, von .flüssigen Reagentien stets nahezu 
dasselbe Quantum aufzunehmen, wenn sie gut gereinigt sind, aber 
auch den Nachteil, dafs die Reinigung viel weniger leicht zu bewerk 
stelligen ist, als bei dickeren geraden Drähten, für welche Abreiben, 
Spülen und Ausglühen genügt, um auch fest anhaftende Verunreini 
gungen in wenigen Sekunden zu beseitigen. 
Filtriertrichter sind für mikrochemische Arbeiten nicht ge 
eignet, auch dann nicht, wenn man sie, nach dem Vorschläge von 
Rosenbusch, mit der Luftpumpe verbindet. Der Apparat ist un 
handlich, man hat, auch mit den kleinsten Trichtern, zu viel Flüssig 
keit nötig, überdies ist das Verspritzen derselben auf den Objekt 
trägern sehr lästig und kaum zu vermeiden. 
Filtrierpipetten, die von Bakteriologen viel gebraucht werden, 
erfordern ebenfalls zu viel Flüssigkeit, und was schlimmer ist, sie 
filtrieren nur einen Teil derselben. 
So weit möglich, vermeidet man das Filtrieren, man lässt ab 
setzen und giebt der geklärten Flüssigkeit Gelegenheit zum Ablaufen 
oder saugt sie mit Kapillarröhren ab. Hat man mehr als 0,2 cm 8 
trübe Flüssigkeit, so lässt sich das Absetzen mittelst einer kleinen 
Centrifuge in hohem Grade beschleunigen. Die den Apparaten bei 
gegebenen Röhren sind für Quantitäten unter 1 cm 8 zu weit, dafür 
dienen Röhren von 2 bis 5 mm innerem Durchmesser, am einen Ende 
zu einer stumpfen Spitze mit einer Öffnung von 0,5 mm ausgezogen, 
die nach dem Füllen mit einer Kautschukkappe geschlossen wird. 
Das obere Ende wird mit einem zusammengefalteten Papierstreifen 
umwickelt und die Vorkehrung so in eine der beigegebenen Röhren 
gesteckt. Dies Verfahren ist bis zu 0,2 cm 8 mit Vorteil anzuwenden, 
für noch kleinere Quantitäten werden die Röhren zu eng. * Mit einer 
Muenckeschen Laboratoriums-Centrifuge (2000—3000 Umläufe in der 
Minute) wurde Bariumsulfat, aus kalter neutraler Lösung gefällt, in 
D/g Minuten, basisches Ferriacetat in 2 x / 2 Minuten, aus sehr ver 
dünnten Lösungen gefälltes Berlinerblau in 4 Minuten abgeschieden, 
und zwar so vollständig, dafs die Flüssigkeit nur Spuren von Färbung 
oder schwaches Opalisieren zeigte. Sie wird mit einem Glasröhrchen 
abgesogen, der Niederschlag mit dem Wasserstrahl aus einer Spritz 
flasche aufgerührt, wobei man nötigenfalls mit einem Draht oder 
einem dicken Glasfaden nachhilft, und nochmals zum Absetzen ge 
bracht. Sollte er zu geringfügig sein, so wird gleich zu Anfang eine
	        
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