Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

III. Apparat. 
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geeignete unlösliche Substanz zugesetzt (grobkörniges Bariumsulfat, 
Chlorsilber, Kalomel, Stärke, Jodoform, Acetanilid) die meistens das 
Absetzen beschleunigt. Zuletzt wird die Kautschukkappe abgezogen, 
wobei man das obere Ende der Röhre verschlossen hält, aber doch 
nicht ängstlich zu sein braucht, weil der Bodensatz die Konsistenz 
von Tubenfarben zu haben pflegt und erst ausläuft, wenn man die 
geschlossene Röhre erwärmt und ihre Spitze auf eine Glasplatte auf- 
stöfst. Die letzten Reste mufs man mit einem Tropfen Wasser und 
einer kleinen Federfahne losmachen, und wenn man auch sie gewinnen 
will, die trübe Flüssigkeit abdampfen. 
Kleinere Füssigkeitsmengen läfst man 1—2 Minuten, im Not 
fall bis 5 Minuten absetzen, am liebsten in einer der Ecken des 
Objektträgers, schiebt dann langsam und vorsichtig ein keilförmig ge 
schnittenes Hölzchen unter eine der Langseiten und versucht, ob sich 
klare Flüssigkeit mit dem Platindraht nach abwärts ziehen läfst. Ge 
lingt dies, so zieht man langsam und stetig einen Flüssigkeitsfaden 
von 1,5—2 mm Breite bis zur nächsten Ecke und weitet sein Ende 
langsam zu einem Tropfen aus. In demselben Mafse wie dies ge 
schieht, strömt die Flüssigkeit nach. Zuletzt wird der Objektträger 
ziemlich steil aufgerichtet, die letzten Reste klarer Flüssigkeit werden 
durch Streichen mit dem ziemlich flach angelegten Platindraht in den 
unteren Tropfen übergeführt und der Verbindungskanal mit einem 
Röllchen Filtrierpapier durchschnitten. Jetzt kann der Objektträger 
wieder flacher gelegt und der Niederschlag durch Zufügen von Wasser 
tröpfchen aus einer Kapillarpipette ausgewaschen werden. Mehrere 
schwierige Niederschläge, wie Kieselsäure, die Hydroxyde von Magnesium, 
Eisen, Aluminium, fügen sich dieser Behandlung nach vorherigem Ab 
dampfen und behutsamem Aufweichen des Rückstandes mit einem 
geeigneten Lösungsmittel. Für die Fälle, wo auch dieser Kunstgriff 
nicht zum Ziel führt, bleibt nur Filtrieren übrig. 
Ein gutes Verfahren für Filtration bei mikrochemischen Arbeiten 
hat Streng angegeben. 1 ) Mit der von Hemmes 1 2 ) hinzugefügten 
Verbesserung (Absaugen des Filtrats) genügt dies Filtrierverfahren 
allen billigen Anforderungen. Streng legt den Objektträger mit dem 
zu filtrierenden Tropfen auf eine geneigte Fläche, so dafs sein Rand 
1) Anleitung z. Bestimmen der Mineralien. S. 65. 
2) Glasanalyse, Gronigen, Scholtens & Zn. S. 21.
	        
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