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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen.
oder Ammoniumoxalat entstehen leichter lösliche Doppelsalze. Am
moniak löst Zinkoxalat mit Leichtigkeit, bei dem Verdunsten des
Lösungsmittels krystallisieren schöne, dicht verzweigte und gekrauste
Rosetten von 200—700 [.i. Cadmium beeinträchtigt diese Krystallisation
und in noch höherem Grade thut dies das Magnesium.
c. Die Stammform des Zink-Merkurisulfocyanats, ein rechtwinkliges
Stäbchen des rhombischen Systems, kommt ausnahmsweise in ver
dünnten Lösungen und mit grofsem Übermafs von Ammonium-
sulfocyanat zum Vorschein. In der Regel erscheinen gegabelte
und verzweigte, oft sonderbar gekrümmte und gefiederte Gebilde. /
Magnesium beeinflulst dieselben nicht; durch Cadmium werden sie
vereinfacht. Über zusammengesetzte Sulfocyanate von Quecksilber,
Zink und Kobalt s. 11, b, über die Kombination von Quecksilber,
Zink und Kupfer s. 23. c.
d. Ferrocyankalium bewirkt einen gelatinösen farblosen Nieder
schlag; Ferricyankalium fällt ein gelbes Pulver, aus sehr verdünnten
Lösungen gelbe Würfel (5 —12 /.i ). Cadmium zeigt dasselbe Ver
halten wie Zink, Magnesium ist ohne Einflufs auf diese Reaktion.
e. Zinkphosphat löst sich leicht in Ammoniak, ohne dafs
Bildung eines Doppelsalzes statt hat. Ganz abweichend ist das Ver
halten des Arseniats, welches mit Ammoniak ein Doppelsalz bildet,
von der Zusammensetzung NH 4 ZnAs0 4 + 6 H 2 0. Die Krystalle des
Ammonium-Zinkarseniats stimmen in Form und Gröfse mit denen des
Ammonium-Magnesiumphosphats überein. Man begegnet ihnen öfter
bei Untersuchung arsenhaltiger Erze. Ungeachtet der Empfindlich
keit dieser Reaktion und der auffallenden Form der Krystalle bleibt
dieselbe von allgemeiner Verwendung ausgeschlossen, weil mehrere
Metalle Doppelarseniate derselben Form geben, darunter auch das
Cadmium. Sie kann zum Aufsuchen von Arsensäure benutzt werden,
in Fällen wo die Anwendung von Calciumverbindungen (51, a) aus
geschlossen ist. Zinkchromat gleicht dem Strontiumchromat in allen
Beziehungen, ausgenommen seine Löslichkeit in Ammoniak, welche
es mit Cadmiumchromat gemein hat. Magnesium hat keinen Einflufs
auf diese Reaktion.
f. Ein gutes Reagens für Unterscheidung von Zink und Cadmium
ist Ortho-Phtalsäure. Man löst Ammonium - Orthophtalat in
Wasser, säuert mit Essigsäure an, fügt Thallonitrat zu und schliefs-
lich das zu prüfende Metallsalz. Ist Zink in nicht allzukleiner