Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen. 
stehen an Stelle desselben dünne Nadeln, stachelige Sphäroliten, kleine 
Kreuze und Quadrate (50—120 ¡.i). In Lösungen, die viel freie 
Salpetersäure enthalten, entsteht kein pulveriger Niederschlag; es 
krystallisieren Prismen von 100—150 ¡.i mit einer schiefen Endfläche 
(42°), auch Zwillinge, mit einem spitzen Winkel von 85°. Diese 
Krystalle zeigen Auslöschung parallel der Längsaxe und starke 
positive Doppelbrechung. 
d. Kaliumferrocyanid fällt durchsichtige farblose Körner (4—6,«), 
rund oder quadratisch, mit abgerundeten Ecken. Natrium-Cerosulfat 
wird von Kaliumferrocyanid langsam zu solchen Körnern umgewandelt. 
Ceroformiat, von Haushofer in Vorschlag gebracht, löst sich 
in 400 Teilen kalten, und viel leichter in heifsem Wasser. Es 
krystallisiert in recht gut ausgebildeten Pentagondodekaedern (50—60 q), 
die aus radial gestellten prismatischen Kryställchen zusammengesetzt 
sind. Sie zeigen ziemlich starke negative Doppelbrechung und gut 
begrenzte Polarisationskreuze. Ebensolche Krystalle erhält man aus 
Lösungen der Formiate von Lanthan und Didym. Diese Verbindungen 
sind durch die ungewöhnliche Form und die auffallenden optischen 
Eigenschaften ihrer Krystalle sehr geeignet für die Nachweisung der 
Ceritmetalle in einigermafsen konzentrierten Lösungen. Ihrer An 
wendung für die Untersuchung sehr verdünnter Lösungen, in welchen 
die Ceritmetalle in untergeordneter Menge anwesend sind, steht leider 
ihre Neigung im Wege, übersättigte Lösungen zu bilden. Besser 
eignen sie sich zur Trennung der Ceritmetalle von Calcium und einigen 
anderen bivalenten Metallen. 
Bei dunkler Rotglühhitze verglimmt Cerooxalat zu einem rost 
farbenen Pulver von Cerioxyd, welches von verdünnter Salpetersäure 
nicht gelöst wird. Dieselbe Verbindung kann durch Schmelzen von 
Natrium-Cerosulfat mit Natriumkarbonat und sorgfältiges Auswaschen 
der Schmelze dargestellt werden. Durch Erhitzen mit Schwefelsäure 
wird Cerioxyd in Cerosulfat übergeführt. Diese Bemerkungen 
enthalten die Grundlage zu einer angenäherten Trennung des 
Ceriums von Lanthan und Didym. Die letzteren können durch ver 
dünnte Salpetersäure ausgezogen werden, während rötliches Cerioxyd 
zurückbleibt. 
16. Lanthan. 
a. Fällung als Natrium-Lanthansulfat, Na 2 S0 4 . La 2 (S0 4 ) 3 . 
+ 3H 2 . Grenze: 0,04 ¡iig Lanthan.
	        
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