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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen.
ohne dafs Strontium gefällt wird, wenn Essigsäure in genügender
Menge zugesetzt wurde. Soll auch das Strontiumchromat durch Er
hitzen gefällt werden, so mufs Natriumacetat in grofsem Ubermafs
zugesetzt und die Temperatur auf Siedehitze gebracht werden. Calcium
wird auch durch neutrales Kaliumchromat nicht gefällt.
d. Wird Kalium-Antimonyltartrat (BrechWeinstein) zu heifsen
neutralen Lösungen von Bariumsalzen gefügt, so erfolgt während des
Erkaltens Ausscheidung von dünnen Rauten und sechsseitigen Blättchen
der Verbindung Ba(Sb0C 4 H 4 0 c ) 2 +2H 2 0. Spitzer Winkel der Rauten
== 52°, der Sechsecke 104°; Auslöschung in der Richtung der langen
Diagonale, Doppelbrechung
schwach, negativ. Die Lö
sungen müssen für diese
Reaktion neutral oder mit
Essigsäure schwach an-
gesäuert sein, ferner frei
von Strontium, da dieses
in derselben Weise wie
Barium gefällt wird, end
ing. 26. Barium-Antimonyltartrat. Vgr. 90.
lieh auch möglichst frei
von Calcium, Magnesium und Alkalisalzen, weil man durch die Lös
lichkeit (1:243) des Reaktionsproduktes und seine Neigung über
sättigte Lösungen zu bilden, genötigt ist, bei geringem Bariumgehalt
der Lösung bis nahe zur Trocknis zu verdampfen.
Die Reaktionen mit Kaliumferrocyanid und mit Weinsäure können
nicht als charakteristisch und auch nicht als besonders empfindlich
gelten. Ist Ammoniumchlorid zugegen, so wird durch Kalium
ferrocyanid auch das Calcium gefällt, und zwar aus sehr verdünnten
Lösungen, während die Bariumverbindung im Verhältnis 1:38 löslich
ist. Weinsäure schlägt aus gemischten Lösungen das Barium mit
dem Strontium nieder, und zwar in solcher Weise, dafs die Krystalli-
sation beider Tartrate gestört erscheint.
Oxalsäure kann, nach vorhergegangenem Zusatz von Salpeter
säure zu annähernder Scheidung des Bariums von Strontium und
Calcium benutzt werden. Sie fällt zuerst das Calcium, danach das
Strontium; Bariumoxalat scheidet sich erst nach weit getriebenem
Eindampfen oder nach Zusatz eines Acetats ab, in Gestalt lang
gestreckter Rauten und Stäbchen von 20—30 f.i. Borsäure verzögert