Y. Beaktionen.
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zu einer schönen und charakteristischen Reaktion benutzt werden,
indem man, wenn sie aufhören zu wachsen, ein wenig Essigsäure zu
setzt. Sie färben sich alsdann, unter Beibehaltung der gefiederten
Formen, intensiv blutrot.
Als Reagens für den Nachweis von Kupfer in ammoniakalischen
Lösungen verdient Cyanursäure den Vorzug, da sie weit schneller
und auch empfindlicher reagiert als Kaliumferrocyanid.
Die Cyanursäure löst man in Ammoniak, von dem ein ^ ^ ^ ^
Übermafs nicht schadet. Das Reagens bringt in ^ o C 3
ammoniakalischen Kupferlösungen fast farblose scharf p ° a <*>
ausgebildete Rauten (12—25 u) von Cuprammonium-
. . Kg. 37. Cupram-
cyanurat hervor. Die eigentümliche, an Kobaltosalze moniumcyanurat.
erinnernde Farbe kommt im mikroskopischen Bilde
nicht zur Wahrnehmung. (Vgl. Heft IV. der mikroch. Anal, organ.
Verbind., 1, f.)
c. Als Fällungsmittel dient eine konzentrierte Lösung von Am-
monium-Merkurisulfocyanat (11, b). Die Krystalle des Cupri-Merkuri-
sulfocyanats sind gelblichgrün, spiefsig und um die Hälfte länger,
als die der analogen Kobaltverbindung. Ist neben dem Kupfer Kobalt
zugegen, so erscheinen die blauen Krystalle der Kobaltverbindung
zuerst. Die Reaktion gelingt am
besten in Lösungen, die ein wenig
freie Essigsäure enthalten. Sie ist
charakteristisch, aber etwas träge
und nicht für stark verdünnte Lö
sungen geeignet. Sie wird in merk
würdiger Weise abgeändert, wenn
wenig Kupfer neben viel Zink in
Lösung ist. Alsdann scheiden sich
schwarze Sphäroide und unregel-
mäfsige Klumpen ab, die nichts mit
Cupri-Merkurisulfocyanat und mit
Zink - Merkurisulfocyanat gemein
haben. Ist nur eine Spur von Kupfer
zugegen, so kommen die Formen des
Zink-Merkurisulfocyanats zum Vor
schein, aber mit einer eigentümlichen schokoladebraunen Färbung,
die höchst charakteristisch für Kupfer ist. Dieselben Erscheinungen
Kg. 38. Cupri-Merkurisulfocyanat.
Vgr. 60.