78 I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen.
treten auch in Lösungen auf, die Cadmium und sehr wenig Kupfer
enthalten, jedoch in weniger auffallender Weise. Ist neben Zink
und Kupfer ein wenig Kobalt zugegen, so zeigen die Mischkrystalle
eine braunviolette Färbung, die gleichfalls sehr auffällig und
charakteristisch ist. Wahrscheinlich wird dem grofsen Übermafs der
wasserfreien Verbindung Zn(CNS) 2 . Hg(CNS) 2 eine kleine Menge
der analogen Cupriverbindung als isomorphes Anhydrid einverleibt,
welches in isoliertem Zustande nicht dargestellt ist. — Mit dieser Ab
änderung ist die Reaktion durch Empfindlichkeit und Vielseitigkeit
sehr wertvoll; an Empfindlichkeit kann sie alsdann der Reaktion 23, a
gleich gestellt werden.
d. Recht empfindlich, aber wegen feinkörniger Beschaffenheit
des Niederschlages nicht gut wahrzunehmen. Konzentrierte Lösungen
können durch Kaliumjodid gefällt werden, unter Abscheidung von
Jod; verdünnte Lösungen erfordern Zusatz von Natriumsulfit und
Schwefelsäure. Das Cuprojodid tritt als ein krystallinisches weifses
Pulver auf, das in Ammoniak leicht löslich ist, aber bei dem Ver
dunsten dieses Lösungsmittels keine Neigung zeigt, gröfsere gut be
grenzte Krystalle zu bilden. Es ist auch mittelst Thiokarbamid
leicht in Lösung zu bringen. Aus einer derartigen Lösung fällt
Platinichlorid farblose quadratische Pyramiden und rechtwinklige
Prismen, bis 100 ¿q letztere stark polarisierend, in Siedehitze leicht
löslich.
24, 25. Quecksilber.
24. Merkuroverbindungen.
a. Fällung als Merkurochlorid, Hg 2 Cl 2 . Grenze: 0,25 ¡ug
Quecksilber.
b. Fällung als Merkurochromat, Hg 2 Cr0 4 . Grenze: 0,5 f-ig
Quecksilber.
a. Salzsäure fällt aus Lösungen von Merkuronitrat feine Nadeln,
Gipskrystallen aus stark angesäuerter Lösung gleichend. Sie zer
bröckeln kurz nach dem Entstehen zu Körnchen, die erst bei 600facher
Vergröfserung quadratischen Querschnitt erkennen lassen. In stark
verdünnten Lösungen kann man der Reaktion durch Zusatz von
Ammoniak nachhelfen. Übrigens ist in den meisten Fällen die
Schwarzfärbung durch Ammoniak zur Erkennung von Merkuroverbin
dungen ausreichend. Sie ist mit schwachen Objektiven und starker