Full text: Aus Jac. Berzelius' und Gustav Magnus' Briefwechsel in den Jahren 1828 - 1847

einer neuen Auflage des deutschen Löthrohrbuches 
und blase jeden Tag auf Steine aller Art. 
Auch ich habe nichts in der Chemie gethan, 
seitdem ich verheirathet bin. Nicht deshalb, weil ich 
daran so viel durch meine Frau gehindert werde 
(manchen Zeitverlust verursacht sie immer), sondern 
weil ich noch nicht richtig in meinen ehemaligen 
Gesundheitszustand gekommeh bin, ungeachtet ich 
mich nach meiner Heirath viel besser als früher be 
fand. Jetzt trinke ich Porlawasser auf dem Lande bei 
meinem Schwiegervater, was seit zwei Wochen schon 
eine fühlbare Besserung zur Folge hat; ich fange an 
wieder dick zu werden und Kräfte zu bekommen und 
mit diesen die Lust zur Arbeit, die mir vorher ganz 
und gar fehlte. 
D’Ohsson ist jetzt hier; ich habe ihn sehr aus 
gescholten, weil er nicht Ihre Bekanntschaft gemacht 
hat. Er hat versprochen, Sie bei seiner Rückkehr 
aufzusuchen, und ich bitte Sie darum, dass er Sie 
als Verkehrsmittel zwischen uns betrachten darf, da 
Sie besser wissen, wie man Sendungen an Koch 
schicken soll. 
Ich glaubte, D’Ohsson hätte die Chemie schon 
aufgegeben, aber die Frau beschreibt mir so deut 
lich und klar seine schmutzigen Finger, den Geruch 
von Schwefel- und Phosphorwasserstoff in seinem 
Arbeitsimmer und die Wirkung von Schwefelsäure 
und Salzsäure auf seine Taschentücher, woraus ich 
also ersehe, dass er sich noch mit kleinen chemi 
schen Versuchen beschäftigt. — Es ist ausserdem 
sehr interessant, seine persönliche Bekanntschaft zu 
machen.
	        
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