Full text: Aus Jac. Berzelius' und Gustav Magnus' Briefwechsel in den Jahren 1828 - 1847

Sollte also etwas aus den Versuchen damit hervor 
gehen, so wird die Wissenschaft Ihr und Wöhler’s 
Schuldner werden. 
Ich habe den ganzen Sommer zu Vergnügungen 
angewendet. Kurz nach meinem letzten Brief an Sie 
im Juni, reiste ich mit meiner Frau in Schweden 
herum, um sie mit meinen Verwandten bekannt zu 
machen. Nachdem wir Kopenhagen, wo ihr Onkel 
derzeit unser Minister war, und schliesslich Arup 
besucht hatten, wo die weiblichen Mitglieder der 
Familie es sehr bedauerten, dass weder Wühler noch 
Sie Fräulein Moorman haben wollten, die doch Sie 
beide so gern leiden mochte. Sie war jetzt nicht 
mehr dort im Hause und soll sehr gealtert sein. Nach 
meiner Heimkehr verbrachte ich mit meiner Frau 
die Monate September und October auf dem Lande, 
drei viertel Meilen ausserhalb Roslagstulln. Dort be 
schäftigte ich mich mit der Umarbeitung des siebenten 
Theiles der neuen Auflage des Lehrbuches, was mir 
so viel Arbeit gemacht hat, dass ich jetzt nicht weiter 
als beim Aether bin. Ich habe zwar die Absicht, 
noch vieles in der Chemie auszurichten, aber es geht 
schneller, Pläne zu machen als sie auszuführen. — 
Nachdem ich nun weit und breit von mir erzählt 
habe, komme ich zu meinem Briefträger. 
Er ist Norweger und heisst Thaulow 11 ). Er ist 
von der Universitätsdirection ausersehen, Professor in 
Chemie zu werden, da die physikalische und chemische 
Professur bald getrennt werden soll. Die norwegische 
Regierung hat ihm ein Stipendium gegeben, damit 
er sich in Berlin zum Lehrer ausbilde. Ich habe 
ihn für das Theoretische an Mitscherlich empfohlen
	        
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