Full text: Aus Jac. Berzelius' und Gustav Magnus' Briefwechsel in den Jahren 1828 - 1847

zu falschen Schlüssen geführt hatten. Wiewohl alle 
diese Facta vollkommen festgestellt waren und ich 
auch zeigen zu können glaubte, weshalb die Heidel 
berger Versuche solche Resultate gegeben, so wagte 
ich dennoch nicht, mit denselben hervorzutreten, denn 
diese Versuche enthielten keine neue Thatsache, sie 
bestätigten oder widerlegten nur andere Angaben, 
und es blieb jedem Leser noch immer der Zweifel, 
ob ich oder meine Vorgänger richtiger beobachtet 
hatten. Wenn das Venenblut fertig gebildete Kohlen 
säure enthält und also der Sauerstoff nicht sogleich 
in den Lungen selbst zur Oxydation verwendet wird, 
so kann das Entweichen der Kohlensäure nur darauf 
beruhen, dass statt ihrer Sauerstoff äbsorbirt wird, 
der die absorbirte Kohlensäure austreibt. Der direc- 
teste Beweis für die Richtigkeit dieser Behauptung 
schien mir der zu sein, dass man zeigte, dass das 
Arterienblut Sauerstoff enthalte, und dies schien mir 
nur so möglich, dass man die im Blut enthaltene 
Luft auffangen und dann analysiren könnte. Um 
dies zu erreichen, habe ich viele unnütze Versuche 
gemacht und viele unnütze Vorrichtungen ausführen 
lassen. Ich bin endlich damit zu Stande gekommen 
und bin, wie ich glaube, im Stande, den vollständigen 
Beweis für die Richtigkeit der obigen Behauptung zu 
liefern. 
Unterdessen aber ist es mir begegnet, dass in 
Heidelberg die Versuche von Hoffmann und Stevens 
wiederholt und bestätigt worden sind. Ein Dr. B i s c h o f f, 
der Sohn des Bonner Mediciners (nicht des Chemikers) 
hat eine Habilitationsschrift als Professor aus Heidel 
berg hierher gesandt, in der er die Bestätigung giebt,
	        
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