zu falschen Schlüssen geführt hatten. Wiewohl alle
diese Facta vollkommen festgestellt waren und ich
auch zeigen zu können glaubte, weshalb die Heidel
berger Versuche solche Resultate gegeben, so wagte
ich dennoch nicht, mit denselben hervorzutreten, denn
diese Versuche enthielten keine neue Thatsache, sie
bestätigten oder widerlegten nur andere Angaben,
und es blieb jedem Leser noch immer der Zweifel,
ob ich oder meine Vorgänger richtiger beobachtet
hatten. Wenn das Venenblut fertig gebildete Kohlen
säure enthält und also der Sauerstoff nicht sogleich
in den Lungen selbst zur Oxydation verwendet wird,
so kann das Entweichen der Kohlensäure nur darauf
beruhen, dass statt ihrer Sauerstoff äbsorbirt wird,
der die absorbirte Kohlensäure austreibt. Der direc-
teste Beweis für die Richtigkeit dieser Behauptung
schien mir der zu sein, dass man zeigte, dass das
Arterienblut Sauerstoff enthalte, und dies schien mir
nur so möglich, dass man die im Blut enthaltene
Luft auffangen und dann analysiren könnte. Um
dies zu erreichen, habe ich viele unnütze Versuche
gemacht und viele unnütze Vorrichtungen ausführen
lassen. Ich bin endlich damit zu Stande gekommen
und bin, wie ich glaube, im Stande, den vollständigen
Beweis für die Richtigkeit der obigen Behauptung zu
liefern.
Unterdessen aber ist es mir begegnet, dass in
Heidelberg die Versuche von Hoffmann und Stevens
wiederholt und bestätigt worden sind. Ein Dr. B i s c h o f f,
der Sohn des Bonner Mediciners (nicht des Chemikers)
hat eine Habilitationsschrift als Professor aus Heidel
berg hierher gesandt, in der er die Bestätigung giebt,