Full text: Aus Jac. Berzelius' und Gustav Magnus' Briefwechsel in den Jahren 1828 - 1847

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eine Mischung von zwei Säuren, deren Barytsalze schwer 
zu trennen sind, weil man die Mischung nicht merkt, 
so lange man dieselbe nicht ahnt. Die eine dieser 
Säuren besteht aus C 20 H 16 S 2 , aber die andere enthält 
einen Körper, der nicht Naphthalin ist, sondern 
C n H 9 0 zu sein scheint, zugleich mit Unterschwefel 
säure verbunden. Es ist alle Veranlassung da, zu 
vermuthen, dass Ihre Aethionsäure C 4 H 10 O 2 -(- S 2 ist, 
d. h. eine Verbindung von AethylSuperoxyd mit 
Unterschwefelsäure, in welche dieses Superoxyd jedoch 
nicht als Basis eingeht, sondern wie das Naphthalin 
in die Naphthalinschwefelsäure. Säuren aus Schwefel 
säure mit Indigo habe ich zwei blaue, eine grüne, 
eine rothe und eine oder vielleicht zwei gelbe. Pro 
ducte von der Einwirkung des Naphthalins auf 
Schwefelsäure habe ich vier, zwei Säuren, welche 
Faraday schon gesehen, und zwei andere, von welchen 
die eine die vorher genannte ist, und die andere der 
Stoff, welcher dem Naphthalin die Purpurfarbe giebt, 
wenn es mit wasserfreier Schwefelsäure sich verbindet. 
Aber die organische Chemie ist ein Meer, aus dem 
man ewig schöpfen kann, denn sobald man auch nur 
im Geringsten gewissenhaft zu Wege geht, häufen 
sich immer neue, noch nicht untersuchte Sachen auf 
einander, welche man zur Untersuchung aufnehmen 
muss, wenn man nicht eine unvollständige Arbeit 
von sich geben will. 
Gruss und Freundschaft 
Berzelius.
	        
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