Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

Aconitsäure; Citronensäure. 
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a) aus Aconitsäure (s. u.) durch Natriumamalgam (Darstellung), 
b) aus Citronensäure durch Erhitzen mit Jodwasserstoff, c) syn 
thetisch aus Glycerin durch Überführung in Tribromhydrin, 
C 3 H 5 Br 3 , Behandeln desselben mit Cyankalium und Verseifung 
des gebildeten Cyanids, C 3 H 5 (CN) 8 . Da im Glycerin die drei 
Hydroxyle auf die drei Kohlenstoffatome verteilt sind, so 
ist ein Gleiches bezüglich der an Stelle der Hydroxyle eintretenden 
Carboxyle der Fall; die Säure hat daher symmetrische Kon 
stitution. 
Eine ungesättigte dreibasische Säure ist die Aconitsäure, 
C0 2 H . CH=C(C0 2 H) . CH 2 . C0 2 H, welche zwei Wasserstoffatome 
weniger als Tricarballylsäure enthält. Sie findet sich in der Natur 
in Aconitum Napellus, in Schachtelhalmen, im Zuckerrohr, in der 
Runkelrübe usf. In Wasser leicht lösliche, kristallisierbare, starke 
Säure. Entsteht beim Erhitzen der Citronensäure allein oder mit 
starker Schwefelsäure unter Abspaltung von Wasser (so darge 
stellt; J. pr. Ch. (2) 35, 205; A. 314, 15). Nascierender Wasser 
stoff verwandelt sie in Tricarballylsäure: 
CII 2 .C0 2 H CH.C0 2 H CH 2 .C0 2 H 
C(0H).C0 2 H C.C0 2 H CH.C0 2 H 
I u I ! 
CH 2 .C0 2 H CH 2 .C0 2 H' CH 2 .C0 2 H 
Citronensäure v Aconitsäure Tricarballylsäure 
Eine Synthese der Aconitsäure aus Essig- und Oxalsäure, welche 
ihrer Bildung in den Pflanzen vielleicht nahe kommt, s. B. 24, 120. 
B. Vierwertige dreibasische Säuren. 
Citronensäure, Acidum citricum, ft-Oxypropan-a, ß,y-tricar- 
bonsäure, C0 2 H.CH 2 .C(0H)(C0 2 H).CH 2 .C0 2 H (Scheele 1784; 
als dreibasisch erkannt von Liebig 1838). Findet sich im freien 
Zustande in den Citronen, Orangen, Preißelbeeren, gemischt mit 
Äpfelsäure in den Stachelbeeren usf.; als Kalksalz im Waid, in 
Runkelrüben usw. 
Synthesen: a) aus Acetondicarbonsäure und Blausäure: A. 261, 
162; b) aus symm. Dichloraceton wie folgt: 
CH 2 C1 
CH 2 Cl 
CH 2 CI 
ch 2 cn 
CH 2 C0 2 H 
90 -> 
C(O.H)ON 
-> C(0H)C0 2 H 
C(0H)C0 2 H 
C(0H)C0 2 H 
CH 2 C1 
CH 2 CI 
CH, 01 
ch 2 cn 
CH 2 C0 2 H.
	        
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