Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

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Einleitung. 
molekularen Mengen“) gelöst enthalten, gleichen osmotischen Druck 
(Gleichheit der Temperatur vorausgesetzt). Somit läßt sich, in analoger 
Weise wie sub b), aus dem gemessenen osmotischen Druck der Lösung 
einer zu untersuchenden Verbindung deren Molekulargewicht ableiten. 
Vgl. Ladenburg, B. 22, 1225; M. Planck, Z. physik. Ch. 6, 187. 
d) Durch Messung der Dampfdruckerniedrigung oder der Siede» 
Punktserhöhung von Lösungen (ebullioskopische Methode). 
Nach Paoult gilt das Gesetz, daß molekulare Mengen beliebiger 
Stoffe, in gleichen Mengen desselben Lösungsmittels gelöst, eine gleiche 
Dampfdruckerniedrigung hervorbringen. Dieses Gesetz läßt sich theo 
retisch aus dem vorigen (c) ableiten und steht gleichfalls im theoreti 
schen Zusammenhänge mit dem sub b) gegebenen. Die Messungen 
werden meist in der Weise ausgeführt, daß man zuerst den Siedepunkt 
eines geeigneten Lösungsmittels und dann den Siedepunkt einer Lösung 
der zu untersuchenden Substanz in diesem Lösungsmittel bestimmt. 
Bezeichnet G die Konzentration der Lösung und J die Differenz der 
beiden Siedepunkte, so ist das gesuchte Molekulargewicht 
К ist eine für das betreffende Lösungsmittel charakteristische Kon 
stante. Als Lösungsmittel dienen meist Wasser, Alkohol, Äther, Chloro 
form. Z. physik. Ch. 2, 353, 602; 3, 603; 4, 532; 6, 437; 8, 228; 
15, 656; 21, 245; 40, 129; B. 22, 1084. 
e) Durch Bestimmung der Abnahme der Löslichkeit. 
(Nernst, Z. physik. Ch. 6, 16.) 
Anhang: Bestimmung des spezifischen Gewichtes der Gase 
und Dämpfe (Gasdichte, Dampfdichte). 
A. Bei gegebenem Volum wird das Gewicht des dieses 
Volum erfüllenden Gases oder Dampfes bestimmt. 
1. Methode von Lunsen. Man verwendet gleich große und 
gleich schwere Glasballons, von denen einer luftleer, einer mit Luft 
und ein dritter fnit dem betreffenden Gase (in einem Thermostaten 
bei konstanter Temperatur) gefüllt ist. Seien die bez. Gewichte der 
Ballons — p lt p 2 und p 3 , so ist das spez. Gew. — — — • 
p 2 — Pi 
2. Methode von Dumas. Die Substanz (10 bis 20g) wird ir 
einem runden Ballon mit engem Halse, der z. B. in ein Ölbad ein 
gehängt ist, zum Sieden erhitzt. Der Ballon wird nach erlangter kon 
stanter iemperatur zugeschmolzen, gewogen, unter Quecksilber geöffnel 
und wieder gewogen. 
Beide Methoden erfordern viel Substanz; die letztere birgt zudem 
bei nicht völliger Reinheit derselben eine Fehlerquelle in sich, da 
alsdann der Dampf des schwerer flüchtigen Bestandteiles vorzugsweise
	        
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