Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

Cyclohexan. 
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Systemen andererseits werden auch die zu den Hexamethylenderivaten 
gehörigen Vertreter dieser Körperklasse in Кар. XXVI besprochen* 
Die Hexamethylenderivate ähneln in ihren Eigenschaften 
sehr den Pentamethylenderivaten; die Kingfestigkeit ist ungefähr 
ebenso groß wie hei letzteren. Charakteristisch für manche Hexa 
methylenderivate ist die Fähigkeit (manchmal mit überraschender 
Leichtigkeit), in Benzolderivate überzugehen. Die Aminoderivate 
des Hexamethylens unterscheiden sich nur in verhältnismäßig 
unwesentlichen Punkten von den aliphatischen Aminen, dagegen 
in fundamentaler Weise von den aromatischen Aminen. 
Cyclohexan, Hexcimethylen, R-Hexylen, Hexcihydrobenzol, auch 
„Naphten“ genannt, wasserklare Flüssigkeit von petroleumähnlichem Ge 
ruch; Sm.P. -j-6°; S.-P. 81°. Synthese aus Jodhexamethylen: A.278, 110; 
B. 34, 2799; mittels 1, 3-Dibrompropan (Trimethylenhromid): Б. 27, 216; 
aus Benzol durch Hydrierung mit Wasserstoff und Nickel nach Sabatier- 
Senderens (S. 41) sowie mit Wasserstoff und Platin oder Palladium 
(B. 45, 1471, 2106, 2615). Kommt z. B. auch im galizischen Petroleum 
und in der kaukasischen Naphta vor (B. 28, 577). 
Cyclohexanon, Ketohexamethylen, entsteht aus pimelinsaurem 
Calcium durch intramolekulare Ketonbildung. Wichtiges Ausgangs- 
material für die Darstellung von Hexamethylenderivaten. Nach Pfeffer 
minze riechendes Ol, S.-P. 155°, welches im Holzöl vorkommt und bei 
der Oxydation quantitativ Adipinsäure liefert. 
Yon den Diketonen des Hexamethylens ist das 1,4-Cyclohexandion, 
p-Diketohexamethylen (darstellbar aus Succinylobernsteinsäureester, 
s. Kap. XXY, B) und das 1,3-Cyclohexandicn, Dihydroresorcin, zu er 
wähnen, welches aus y-Acetobuttersäureester und Natriumäthylat oder 
aus Resorcin (s. Кар. XXIII, B) durch Reduktion gewonnen und zu 
Glutarsäure (S. 283) aufgespalten werden kann. Dihydroresorcin ist ein 
Analogon des Acetylacetons, aber stärker sauer. 
Durch Reduktion können die Cyclohexanone in die entsprechenden 
sekundären Alkohole, die Cyclohexanole, verwandelt werden. Cyclo- 
hexanol, aus Phenol und Wasserstoff nach Sabcttier-Senderens, Sm.-P. 17°, 
S.-P. 160°; Abbau zu Benzol (B. 45, 1464). Chinit, 1, 4-Cyclohexandiol, 
kommt in zwei cistransisomeren Formen vor. Phlorogiucit, 1,3,5-Cyclo- 
hexantriol, aus Phloroglucin durch Reduktion; schmeckt süß. In diese 
Klasse gehören ferner einige in der Natur vorkommende mehrwertige 
Alkohole: der optisch aktive Qucrcit (aus Eicheln), (CH.OH) 6 > CH 2 , 
sowie zwei optisch inaktive und zwei aktive Inosite, (CH.OH) ß , häufig 
im tierischen und pflanzlichen Organismus aufgefunden, gelegentlich in 
Form von Methyläthern; Synthese des gewöhnlichen Inosits (Muskel 
zucker): B. 47, 2082. 
Bromcyclohexan, C 6 H n Br, und Jodcyclohexan, schwere Öle, ent 
stehen aus Cyclohexanol durch Halogenwasserstoff; 1,4-Bibromcyclo- 
hexan, C 6 H 10 Br 2 , analog aus Chinit, existiert in zwei cistransisomeren 
Formen. Hexachlorcyclohexan, C 6 H 6 C1 6 , entsteht bei Einwirkung über
	        
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