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•XVII. Benzolkohlenwassergtoffe.
n-propylbenzol) sein usf. Die Synthese entscheidet also über die
Konstitution.
Je nach der Zahl der kohlenstoffhaltigen Seitenketten wird
ein Benzolkohlenwasserstoff durch Oxydation in Benzolmono
oder -di-, oder -tri- usw. -carbonsäure [Benzoesäure, C 6 H 6 .C0 2 H;
o-, m-, p-Benzoldicarbonsäure, C 6 H 4 (C0 2 H) 2 ; usw.] übergeführt
(s. u.). Hierdurch ist ein weiteres Mittel zur Feststellung der
Konstitution der betreffenden Verbindungen gegeben.
Wenn z. B. ein Kohlenwasserstoff C 9 H 12 bei der Oxydation eine
Benzoltricarbonsäure, C 6 H 8 (0 0 2 H) 8 , liefert, so muß er drei Seitenketten
enthalten, d. h. ein Trimethylbenzol sein; entsteht aber bei der Oxy
dation eine Phtalsäure, so kann er nur ein Athylmethylbenzol sein. Da
das Cymol durch Oxydation Terephtalsäure (p-Benzoldicarbonsäure),
C 6 H 4 (C0 2 H) 2 , liefert, so müssen in ihm die beiden Seitenketten zu
einander die Parastellui^g einnehmen usf.
Die jedesmaligen Isomeren sind einander physikalisch sehr
ähnlich; z. B. liegen ihre Siedepunkte meist sehr nahe beieinander
(s. Übersicht). Die Orthoderivate sieden oft um etwa 5°, die
Metaderivate um 1° höher als die Paraverbindungen. Der Siede
punkt ist um so höher, je mehr Methylgruppen vorhanden sind
(vgl. hierzu S. 35).
Verhalten. 1. Die Benzolkohlenwasserstoffe sind in der Regel
leicht nitrierbar und sulfierbar (s. S. 367ff.), und zwar kann man
meist je nach den Bedingungen sowohl Mono- wie auch Di-, selbst
Triderivate darstellen. Nur die Wasswstoffatome des Benzolkerns
treten hierbei in Reaktion, dementsprechend, daß die Seitenketten
als Reste von Paraffinen betrachtet werden können und sich als
solche verhalten. Hexamethylbenzol kann also weder nitriert
noch sulfiert werden.
2. Oxydation. Das Benzol ist nur schwer zu oxydieren; durch
Einwirkung von Kaliumpermanganat verbrennt es langsam zu
Ameisensäure und Oxalsäure.
Nebenher entsteht — offenbar infolge vorhergehender Bildung von
Diphenyl (s. Kap. XXVII) — etwas Benzoesäure, ferner Phtalsäure.
Über Benzoltriozonid s. S. 384.
Die Homologen des Benzols hingegen sind leicht zu
Carbonsäuren oxydierbar, indem, wie bereits oben erwähnt,
jede Seitenkette schließlich in Carboxyl verwandelt wird.