benzole bei Anwesenheit von Kupfer durch Ammoniak in die ent
sprechenden Aminoverbindungen übergeführt (vgl. S. 406, unter 7).
Ähnlich liefern Halogenbenzole durch Erhitzen mit Kupferbronze
Diphenyl (vgl. Kap. XXVII). Metallisches Natrium steigert bei
manchen Eeaktionen die Beweglichkeit des Halogens (vgl. die
Fittigsche Reaktion, S. 385, und die Bildungsweisen aromatischer
Säuren, Kap. XXV, A, 4, a und d). Besonders bemerkenswert ist
endlich die leichte Beweglichkeit der Halogenatome bei Verwen
dung der Halogenbenzole zu der Gfignard sehen Reaktion, S. 438.
Literatur: B. 43, 536, Anm.
Die Stellung des Halogens im Molekül läßt sich leicht durch
Oxydation der Verbindung erkennen; das in der Seitenkette
enthaltene Halogen wird dabei eliminiert, dasjenige des Benzol
kerns bleibt dem Molekül erhalten. So gibt Benzylchlorid Benzoe
säure, Monochlortoluol hingegen Chlorbenzoesäure.
Die Siedepunkte kernisomerer Substitutionsprodukte (o-, m-, p-Ver
bindungen) liegen stets nahe beieinander und auch die der übrigen
Isomeren entfernen sich nicht weit von jenen.
Monochlor-, -brom- und -jodbenzol eind farblose, eigentüm
lich riechende Flüssigkeiten (Siedepunkte s. die Übersicht).
Dichlor- und -brombenzole existieren als o-, m- und p-Verbin
dungen. Die p- und in geringerer Menge auch die o-Verbindungen
entstehen direkt (s. S. 380), die m-Verbindungen erhält man indirekt
aus m-Dinitrobenzol nach Bildungsweise 3. Die Paraverbindungen sind
fest (s. Tab.), die Isomeren flüssig.
Die Bedeutung der Di- und Tribrombenzole für die Benzoltheorie
ist S. 376 dargelegt worden. Das durch direkte Substitution entstehende
Trichlorbenzol ist wesentlich die 1:2:4 (asymmetrische) Verbindung.
Auch aus Hexachlorcyclohexan darstellbar: S. 363.
Hexachlor- und -brombenzol entstehen bei durchgreifender Chlo
rierung (Bromierung) des Benzols, Toluols, Naphtalins usw.; ferner
aus Tetrachlor- und -bromkohlenstoS nach S. 384. Fest und de
stillierbar.
Jodbenzol, C 6 H 6 . J, liefert mit Chlor Phenyljodidchlorid, C 6 Hö. JC1 2
(vgl. S. 76); hieraus sind darstellbar: Jodosobenzol, C 6 H 6 .JO, und
Jodobenzol, C 5 H 5 . J0 2 , explodierbare, feste Substanzen (B. 25, 3495;
26, 1354; 29, 1567); ein Gemenge beider liefert mit feuchtem Silber
oxyd Diphenyljodoniumhydroxyd, (C 6 H 6 ) 2 J.OH, eine starke Base,
welche den quaternären Ammonium- sowie den Sulfoniumbasen, aber