Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

Verhalten. 407 
Entsprechendes gilt auch für sekundäre und tertiäre Basen 
dieser Art. 
Eigenschaften. Die primären Honamine sind teils flüssige, 
teils feste und schön kristallisierte Basen. Sie sind in reinem 
Zustande farblos, bräunen sieb aber leicht an der Luft. Sie be 
sitzen einen nicht unangenehmen Geruch. In Wasser ist Anilin 
etwas löslich (1:31), die Homologen weniger. 
Verhalten. 1. Mit Säuren bilden sie meist gut kristalli 
sierende Salze, die gewöhnlich in Wasser leicht löslich sind. Im 
Gegensatz zu den aliphatischen Aminen vereinigen sie sich indessen 
mit sehr schwachen Säuren, z. B. Kohlensäure, nicht und werden 
daher aus ihren Salzen durch Natriumcarbonat in freier Form 
abgeschieden. Oft wirkt auch Natriumacetat in gleicher Weise 
(wenn keine Acetate existieren). Ihre Chloride bilden wie die 
aller Amine mit Platinchlorid und mit Chlorgold schwer lösliche, 
oft gut kristallisierende und daher zur Isolierung der Basen ge 
eignete Doppelverbindungen; ähnliche Verbindungen entstehen mit 
Zinnchlorür und -chlorid, Chlorzink usw. 
Außerdem existieren sogenannte Additionssalze dieser Basen, z. B. 
Anilin-clilorzink, 2 C 6 H 6 . NH 2 -j- ZnCl 2 . 
2. Beim Erhitzen von Anilin und Kalium (oder Natrium) wird 
Wasserstoff durch Metall ersetzt unter Bildung von C 6 H 5 .NHK und 
C 6 H 5 . N K 2 . Diese Verbindungen („ Anilinkalium “) gehen mit Brombenzol 
Di- und Triphenylamin. Mit Wasser zersetzen sie sich sofort. 
3. Verhalten gegen konzentrierte Schwefelsäure, Salpetersäure 
und Halogene s. S. 415, 416 und 441. 
4. Durch Methyljodid usw. (ferner Benzylchlorid) entstehen 
sehuvdäre, tertiäre und quaternäre Verbindungen (völlige Analogie 
mit den primären Fettbasen): , 
C 6 H g .NH 2 + CH 3 J = C 6 H 5 .NH(CH 3 ), HJ; 
C 6 H 6 . NH(CH 3 ) 4- CH 3 J = C 6 H 5 . N(CH 3 ) 2 , HJ; 
C 6 H 5 .N(CH 3 ) 2 -f CH 3 J = C 8 H 5 .N(CH 3 ) 3 J. 
Aus den jodwasserstoffsauren Salzen der sekundären und 
tertiären Basen werden diese durch Natron in Freiheit gesetzt, 
zur Gewinnung der Ammoniumbasen hingegen muß man feuchtes 
Silberoxyd verwenden (s. S. 138). — Weiteres s. u. 
Uber sterische Beeinflussungen dieser Reaktion s. B. 33, 345, 1967.
	        
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