o-, m- und p-Diamine.
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Die drei isomeren Arten von Diaminen unterscheiden sich wesent
lich durch ihr Verhalten:
a) Orthodiamine. 1. Oxydation mit Eisenchlorid führt zu (rot
gefärbten) Diaminophenazinen (s. o-Phenylendiamin, S. 422).
2. Die Monoacylverbindungen der o-Diamine gehen durch innere
Anhydridbildung unter Ringschließung in Derivate des Imidazols
(A. 273, 269), sog. „Benzimidazole* oder „Anhydrobasen“, über. So
entsteht bei der Reduktion von o-Nitroacetanilid mit Zinn und Salz
säure Methylbenzimidazol, das auch als Derivat des Athenylamidins,
CH 3 .C<^g , betrachtet werden kann "(daher Phenylenäthenylamidin,
Auch beim direkten Erhitzen der o-Diamine mit organischen Säuren
entstehen derartige Verbindungen.
3. Zwischen Aldehyden und den salzsauren Diaminen tritt eine
ähnliche Reaktion ein, es entstehen ebenfalls Benzimidazolderivate,
die sog. Aldehydinbasen (Ladenburg, B. 11, 590; 19, 2025; s. ferner
B. 27, 2187) unter Freiwerden von Chlorwasserstoff. Näheres siehe
Kap. XXXIV, C.
4. Glyoxal und manche a - Lilietone geben mit o - Diaminen
Chinoxalin (s. Kap. XXXVII, B) und Derivate, analog ferner
a-Ketonalkohole, z. B. Benzoin, Dihydrochinoxaline. — Mit Sulfo-
cyanwasserstoff entstehen cyclische Phenylenthioharnstoffe (A. 221, 1).
5. Salpetrige Säure führt die o-Diamine in die sog. Azimido-
verbindungen über, z. B. das o-Phenylendiamin in Azimidobenzol,
19, 1757). Weiteres s. Kap. XXXV, B.
b) Metadiamine. 1. Durch salpetrige Säure (selbst Spuren) ent
stehen aus den einfacheren m-Diaminen gelbbraune Farbstoffe (siehe
Bismarckbraun). Sofern aber noch gewisse weitere Kernsubstituenten
vorhanden sind, kann auch normale Diazotierung (s. d.) eintreten.
2. Mit Liazobenzolchlorid entstehen Azofarbstoffe (s. Chrysoidin).
3. Mit Nitrosodimethylanüin, oder beim Zusammenoxydieren mit
Para-Diaminen entstehen blaue, beim darauf folgenden Kochen rote
Farbstoffe (s. Toluylenrot).
4. Mit CNSH bilden sich Phenylendithioharnstoffe (A. 221, 1).
c) Paradiamine. 1. Beim Erwärmen mit Braunstein und Schwefel
säure entsteht Chinon, C 6 H 4 0 2 (s. Kap. XXIII, E, 1), bzw. ein Homo
loges, am Geruch erkennbar.
2. Die p-Diamine, welche eine primäre Aminogruppe enthalten,
geben in verdünnter, saurer, schwefelwasserstoffhaltiger Lösung mit
Eisenchlorid violette bzw. blaue schwefelhaltige Farbstoffe der Thio-
diphenylamingruppe.
A. 209, 339):
-f 6H- 2H 3 0 = C 6 H 4 <^ 2
C^C^^C.CHa -f- H 2 0.
NH-CO.CHg
= Aminoazophenylen, C 6 H 4 <C^^j^N (B. 9, 219, 1524; 15, 1878, 2195;