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Einleitung.
in welcher sich der Schwerpunkt des gleichen Atoms A befindet,
ist auf den Beobachter zu gerichtet):
C C
Die beiden Tetraeder sind nicht kongruent, sie können nicht
zur Deckung gebracht werden, vielmehr ist das eine das Spiegel
bild des anderen; sie verhalten sich wie die rechte zur linken
Hand. Die Reihenfolge von B über C nach D geht im ersteren
Falle in gleicher Richtung wie der Zeiger einer Uhr, im zweiten
Falle entgegengesetzt.
Wenn daher von der räumlichen Anordnung dieser Atome
(usw.) B, C, D irgend eine physikalische Eigenschaft abhängt, so
ist der numerische Wert dieser Eigenschaft in beiden Fällen
gleich, das Vorzeichen aber entgegengesetzt; dies trifft z.B. für
das optische Drehungsvermögen zu.
Hierdurch erkläi’t sich in sehr einfacher Weise die Existenz
von isomeren Verbindungen, welche sich nur durch ihre opti
schen und kristallographischen Eigenschaften voneinander unter
scheiden (Spiegelbildisomerie oder Enanüomorpliie).
Die Le Bel-van H Hoffsche Theorie ist dementsprechend von großer
Bedeutung geworden. Weiteres s. bei Milchsäure (Kap. IX, A).
2. Sind zwei Kohlenstoffatome mit je einer Affinität an
einander gebunden und dabei asymmetrisch, so können sich die
sub 1. besprochenen Verhältnisse in mannigfacherer Form wieder-
holen (s. bei „Weinsäure“, Kap. X, D).
Zwei mit je einer Affinität verbundene Kohlenstoffatome
" erden räumlich folgendermaßen wiedergegeben: