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XXV. Aromatische Saurem
XXV. Aromatische Säuren.
Die aromatischen Säuren sind den Fettsäuren in den meisten
Punkten völlig analog. Sie vermögen als Säuren ganz dieselben
Arten von Abkömmlingen wie letztere, also Salze, Ester, Chloride,
Anhydride, Amide usw., zu bilden, z. B.:
C 6 H B .C0 2 H, Benzoesäure;
C 6 Hg. C0 2 C 2 H 5 , Benzoesäureäthylester;
(C 6 H 6 . C0) 2 0, Benzoesäureanhydrid;
C 6 Hg . C 0 . CI, Benzoylchlorid;
Cg Hg . CO . NH 2 , Benzamid usw.
Nur sind sie gleichzeitig Benzolderivate und können als solche
auch die meisten Umwandlungen erleiden, deren das Benzol selbst
fähig ist. Es sind also von ihnen Halogen-Substitutionsprodukte,
Nitro-, A mino Verbindungen, Sulfosäuren usw. darstellbar;
die Aminosäuren sind diazotierbar usw.; durch Eintritt von
Sauerstoff in den Benzolkern (s. f. S.) entstehen Phenolsäuren
(Verbindungen, die zugleich Phenol- und Säurecharakter besitzen),
Chinonsäuren (zugleich Chinone und Säuren) usw.
So leiten sich z. B. von der Benzoesäure ab:
Cg H 4 CI. C 0 2 H, Chlorbenzoesäuren;
Cg H 4 (N 0 2 ). C 0 2 H, Nitrobenzoäsäuren;
C 6 H 4 (NH 2 ). C0 2 H, Aminobenzoesäuren;
C 6 H 4 (S Og H). C 0 2 H, Sulfobenzoesäuren;
C 6 H 4 (OH) . C0 2 H, Oxybenzoesäuren usw.
Auch Alkoholsäuren, Ketonsäuren usw. existieren in
der aromatischen Reihe ebensowohl wie in der Fettreihe, z. B.:
Cg H 5 . CH (OH) . C0 2 H, Mandelsäure;
C c Hg . C O . C 0 2 H, Benzoylameisensäure usw.
Auch ihre Bildungsweisen (s. S. 473) sind denjenigen der
Fettsäuren ganz analog.
Die homologen Säuren zeigen untereinander nicht jene stufen
weisen Änderungen der physikalischen Eigenschaften wie die homo
logen Fettsäuren.
Konstitution. Den aromatischen Säuren entsprechen wieder
Nitrile, z.B. der Benzoösäure das Benzonitril, C 6 Hg.CN, die auch
als Cyanderivate der Kohlenwasserstoffe (Cyanbenzol) aufgefaßt
werden können und durch Verseifung in die Säuren übergehen.
Die Konstitution der letzteren ist demnach derjenigen der Fett