Bildungsweisen.
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Bildungsweisen der aromatischen Säuren.
A. Der gesättigten Säuren.
1. Durch Oxydation der entsprechenden primären Alkohole
oder Aldehyde; z. B. der Benzoesäure aus Benzylalkohol (S. 464).
2. Durch Oxydation von Benzol-Homologen und allen den
jenigen Verbindungen, welche sich von diesen durch in der Seiten
kette eingetretene Substitutionen ableiten, ferner von allen
Derivaten jener Verbindungen, welche noch an Stelle von Benzol
wasserstoff Halogen, Nitro-, Sulfo- usw. -gruppen, Hydroxyl oder
Carboxyl enthalten:
C 6 H 6 (C H 3 )
C 6 H 4 (CH 8 ) 2 1
C 6 H 4 (CH 8 )(C 3 H 7 )j
C 6 H 3 (CH 3 ) 2 (0 2 H 5 )
C 6 H 6 (CH 2 .NH 2 )
C 6 H 4 C1(CH 8 )
C 6 H 4 (N0 2 )(C 2 H 6 )
C 6 H s (OH) 2 (CH 8 )
C 6 H 4 (CH 3 )(C0 2 H)
C 6 Hg . CH : 0H . C0 2 H „ C 6 H 6 (C0 2 H).
Sind mehrere Seitenketten vorhanden, so werden dieselben durch
Chromsäure meist direkt alle in Carboxyl verwandelt, während man
durch verdünnte Salpetersäure den Übergang stufenweise bewerk
stelligen kann; so oxydiert sie z. B. die
C ß H 4 (CH 3 ) 2 erst zu C 6 H 4 (CH 3 )(C0 2 H), dann zu C 6 H 4 (C0 2 H) 2 .
Xylole Toluylsäuren Phtalsäuren
Jedoch verhalten sich die drei Klassen isomerer Benzolderivate
mit zwei Seitenketten verschieden. Durch Chromsäure - Mischung
werden die Ortho-Verbindungen leicht zu energisch (s. S. 389) ange
griffen („verbrannt“). In solchen Fällen kann man durch Salpeter
säure oder Permanganat in normaler Weise oxydieren. Durch Eintritt
einer negativen Gruppe (auch OH) wird die Oxydierbarkeit eines
dazu in o-Stellung befindlichen Alkyls durch Chromsäure verhindert
(s. hierzu S. 453).
3. Durch Verseifung der zugehörigen Nitrile (S. 470):
C 6 H 5 .CN-f 2H a O = C 6 H b .C0 2 H-1-NH 3 .
Diese Nitrile, welche, wie jene der Fettreihe, aus den Ammo
niumsalzen der Säuren dargestellt werden können, entstehen syn
thetisch:
gibt C 6 H 6 (C 0 2 H),
geben C 6 H 4 (C0 2 H) 2 ,
gibt C 6 H 3 (C0 2 H) 3 ,
„ CgH 6 (C0 2 H),
„ C 6 H 4 C1(C0 2 H),
„ CgH 4 (N0 2 )(C0 2 H\
„ Cg H 3 (0 H) 2 (C 0 2 H),
„ c 6 H 4 (C0 2 H) 2t