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XXV. Aromatische Säuren.
Benzoldiearbonsäuren, C 6 H 4 (C 0 2 H) 2 ,
1. Phtalsäure, C 6 H 4 (C0 2 H) 2 (1:2) (Laurent 1836; Name
wegen der Herkunft aus Naphtalin), entsteht durch Oxydation aller
zwei Kohlenstoffseitenketten in o-Stellung enthaltenden Biderivate
des Benzols (z. B. o-Xylol) mittels Salpetersäure oder Kalium
permanganat (betr. Chromsäure s. S. 389); besonders durch Oxy
dation von Naphtalin mit Chromsäuremischung, oder heißer
Schwefelsäure bei Gegenwart von Quecksilbersulfat; auch von
Anthracenderivaten.
Kurze Prismen oder Blättchen, in heißem Wasser, Alkohol
und Äther leicht löslich, Sm.-P. 213°. Geht heim Erhitzen über
den Schmelzpunkt in ihr Anhydrid über (s. u.). Verliert beim
Erhitzen mit wenig Kalk ein, mit viel Kalk zwei Moleküle Kohlen
säure unter Bildung von Benzoesäure bzw. Benzol. Wird durch
Chromsäure völlig verbrannt. Vermag mit Natriumamalgam Di-,
dann Tetra-, schließlich Hexahydrophtalsäuren (s. u.) zu bilden. —
Ihr Baryumsalz, C 6 H 4 (C0 2 ) 2 Ba, ist in Wasser schwer löslich.
CO
Phtalsäureanhydrid, C 8 H 4 < C() >0, bildet prächtige, lange,
sehr sublimationsfähige Prismen. Sm.-P. 128°, S.-P. 284°. Dient
zur Darstellung von Eosinfarbstoffen (s. Fluorescein).
Phtalimid, C 6 H 4 <;qq>NH, entspricht in vieler Hinsicht dem
Succinimid. Übergang in Anthranilsäure; s. S. 483. Sein Kaliumsalz
liefert mit Halogenalkylen N-alkylierte Phtalimide, die bei der Ver
seifung in Phtalsäure und primäre Amine zerfallen. (Gabriel; s. Dar
stellung primärer Amine, S. 136).
Phtalylchlorid existiert in zwei isomeren Formen:
Das sym. Chlorid (I), aus Phtalsäure und Phosphorpentachlorid, lagert
sich mit Aluminiumchlorid in das asym. Chlorid (H) um (A. 392,
245; B. 46, 2366). (I) liefert so mit Benzol und Aluminiumchlorid
2. Isophtalsäure (1:3) wird aus Metaxylol dargestellt
(A. 276, 256). Kristallisiert aus heißem Wasser, in dem sie schwer
löslich ist, in feinen, langen Nadeln und sublimiert ohne Anhydrid
bildung. Das Baryumsalz ist in Wasser leicht löslich.
(I) C 6 H 4 < (
.COCI
COCI
(II) C a >0.
C 6 H 4 < C ^ 5 > a >0, Phtalophenon (s. d.).