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XXV. Aromatische Säuren.
säure liefert. Sämtliche Dihydrophtalsäuren gehen Anhydride mit Aus
nahme der Irans-// 3,5-Säure, welche sich darin wie Fumarsäure verhält.
Die hydrierten Phtalsäuren unterscheiden sich von den nicht
hydrierten in typischer Weise (s. S. 372); die Hexahydroterephtalsäure
gleicht ganz einer gesättigten, die Tetra- und Dihydro-Säure einer
ungesättigten Säure der Fettreihe. Total und partiell hydrierte Säuren
lassen sich wieder „dehydrogenisieren“, d. h. sie können stufenweise
in Wasserstoff ärmere Verbindungen und schließlich in Benzolcarbon
säuren verwandelt werden (durch Erhitzen mit Brom auf 200°; speziell
ausgeführt bei einer Tetrahydro- und einer Hexahydroterephtalsäure;
Einhorn, Willstätter, A. 280, 94). Die physikalischen und chemischen
Eigenschaften der Benzolcarbonsäuren und der zugehörigen Di-, Tetra-
und Hexahydrosäuren bilden keine stetige Beihe, sondern eine un
stetige; beim Übergang von den Benzolcarbonsäuren zu den Dihydro-
säuren findet ein Sprung statt, welcher sich in der plötzlichen
Änderung sowohl des chemischen Charakters als auch der physikali
schen Konstanten äußert.
Aus diesen Untersuchungen sind die S. 377 ff. entwickelten An
nahmen über die spezielle Konstitution des Benzolringes in jenen Sub
stanzen hervorgegangen. Zur Aufstellung von Parabindungen in den
Benzolcarbonsäuren speziell haben außerdem noch bei der Oxydation
von Hydrophtalsäuren gemachte Beobachtungen geführt (s. A. 269,176).
Von Hydroisophtalsäuren sind zwei stereoisomere Hexahydro-
säuren durch Keduktion der Isophtalsäure erhalten worden (Baeycr und
Villiger, A. 276, 260). Dieselben Säuren entstehen aber auch auf
synthetischem Wege aus Derivaten der Fettreihe. Hierdurch ist aufs
neue bewiesen, daß die Hexahydrobenzolcarbonsäuren nichts anderes
als Hexamethylenderivate sind.
Von den Phtalsäuren leiten sich natürlich wieder Substitutions
produkte, z. B. Di- und Tetra-chlor- und -bromphtalsäuren (verwendet
in der Eosinindustrie), Nitro-, Amino- und Oxyphtalsäuren, Sulfophtal-
säuren usw. ab.
Homolog sind die
Homophtalsäuren, C # H 4 <Q^g^ 2 **, f erner
o-Hydrozimtcarbonsäure, C 6 H 4 <^q 2 H 2 • c 0 2 H^ welc}ie durch
Oxydation des Tetrahydronaphtalins entsteht, und welcher eine
O-Zimtcarbonsäure, C 6 H 4 (C0 2 H)(CH:CH.C0 2 H), entspricht.
Phtalonsäure , C 6 H 4 (C 0 2 H) (C O . C 0 2 H), Phenylglyoxylcarbon-
säure, entsteht durch geeignete Oxydation des Naphtalins oder (S-Naphtols
mit Permanganat und gibt bei weiterer Oxydation Phtalsäure. Erhitzen
mit Natnumbisulfit liefert Phtalaldehydsäure (s. d. und B. 81, 374).
Oxyphtalsäuren.
1. Die sechs Oxyphtalsäuren, C 6 H 8 (OH) (C0 2 H) 2 , haben theore
tisches Interesse (s. S. 376).