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XXVI. Terpene und Campher.
kohlenlagern. Entsteht durch Oxydation von Holzkohle oder
Graphit mit Kaliumpermanganat oder Salpetersäure sowie neben
Pentacarbonsäure durch Erhitzen von Holzkohle mit konzentrierter
Schwefelsäure. Seidenglänzende, feine Nadeln von großer Be
ständigkeit.
Kann weder chloriert, noch nitriert, noch sulfiert werden, geht
hingegen leicht durch Natriumamalgam in Hydromellithsäure, C 12 H 12 O l2 ,
über und liefert beim Destillieren mit Kalk Benzol.
XXVI. Terpene und Campher.
(Vgl. Heusler, Die Terpene, 1896; Aschan, Chemie der alicyclischen
Verbindungen, 1905, Braunschweig, Vieweg u. Sohn; Semmler, Die
ätherischen Öle, 4 Bde., 1906/07; Wallach, Terpene und Campher,
2. Aufl., 1914, Leipzig, Veit u. Co.; Gildemeister und Hoffmann, Die
ätherischen Öle, 2. Aufl., 2 Bde., 1910/13, Leipzig, Staackmann.)
Viele Pflanzen enthalten, zumal in ihren Blüten und Früchten,
ölartige Substanzen, welchen sie ihren spezifischen Geruch oder
Duft verdanken, und welche man aus ihnen z. B. durch Destilla
tion mit Wasserdampf darstellen kann. Man nennt dieselben
ätherische Öle (im Gegensatz zu den fetten Ölen, den Glyceriden)
und hat sie früher in eine besondere Klasse zusammengestellt. Jetzt
sind sie zum Teil als völlig heterogene Verbindungen erkannt (z. B.
Bittermandelöl = Benzaldehyd; Römisch-Kümmelöl = Cymol und
Guminaldehyd, usw.), zum Teil als Gemische von solchen Verbin
dungen namentlich mit Kohlenwasserstoffen von der Formel C^H^,
den Terpenen, welche in anderen ätherischen Ölen überwiegend
oder fast ausschließlich enthalten sind. So besteht das Thymianöl
aus dem Terpen „Thymen“, Cymol und Thymol; das Terpentinöl,
Citronenöl, Orangenöl usw. hauptsächlich aus Terpenen.
In anderen ätherischen Ölen sind sauerstoffhaltige, den Ter
penen nahe stehende, durch charakteristischen Geruch ausgezeich
nete Verbindungen, die Campher, von der Formel Cj 0 H 16 O, C 10 H 18 O
oder C 10 H 20 O enthalten, von denen mehrere als „acyclische, olefinische
Campher“: Geraniol, Nerol, Linalool, Citral und Citronnellal schon
früher beschrieben worden sind, aber genetisch den eigentlichen
Camphern nahe stehen.
Auch stickstoffhaltige Substanzen, z. B. Anthranilsäuremethylester
und Indol, kommen in ätherischen Ölen vor, wenn auch nur in sehr
geringer Menge.