Farblose, durchscheinende und leicht suhlimierende, glänzende
Prismen von charakteristischem Geruch. Sm.-P. 175°. S.-P. 204°.
Spez. Gew. 0,985. Japancampher ist in alkoholischer Lösung rechts
drehend; das Drehungsvermögen' ist je nach der Herkunft ver
schieden ; der optische Antipode ist der Matricariacampher. Geht
beim Destillieren mit Phosphorsäureanhydrid in Cymol über, des
gleichen, aber minder glatt, durch Chlorzink:
Ci 0 H 16 O = C 10 H 14 -j- H 2 0.
Konstit. s. S. 506. Durch Erhitzen mit Jod entsteht aus Campher
(wie Terpentinöl in Cymol übergeht) Carvacrol = Oxycymol (s. S. 453).
Durch Salpetersäure wird er zur zweibasischen Camphersäure,
C 8 H 14 (C0 2 H) 2 (es existieren 4 optisch - aktive, 2 inaktive Modifika
tionen), und weiter zu Camphoronsäure, C 9 H 14 0 6 («, a, ß- Trimethyltri-
carballylsäure), usw. oxydiert (s. S. 506). Letztere zerfällt bei der trockenen
Destillation in Trimethylbernsteinsäure, Isobuttersäure, C0 2 , H 2 0,
und Kohle (B. 26, 3047; A. 299, 131). Synthese der Camphoronsäure:
Perkin jun., Soc. 71, 1169; der Camp hersäuren: Komppa, A. 870, 209.
Durch letztere Synthese ist eine Totalsynthese des Camphers gegeben.
Campher liefert mit Hydroxylamin Campheroxim, C 10 H 16 (NOH),
mit Amylnitrit und Natrium Isonitrosocampher, C 10 H 14 O (N O H) [A. 274,
71], enthält daher eine Gruppe CH 2 .CO.
2. Fenchon, C 10 H 16 O, als d-Eenchon in manchen Fenchelölen, als
1-Fenchon im Thujaöl enthalten, ist ein dem Campher ähnliches Keton,
und läßt sich auch in Terpene, die Fenchene, überführen. B. 50, 1362.
3. Carón, C 10 H 16 O, aus Carvon auf kompliziertem Wege erhält
lich, ist gegen Permanganat beständig. Konstit. s. S. 507.
III. Sesqui-, Polyterpene und Verwandtes.
Die prozentische Zusammensetzung der Terpene kommt auch
noch einigen Verbindungen abweichenden Molekulargewichts zu, den
Sesquiterpenen (C 6 H 8 ) S : Cedren, Cadinen, Caryophyllen, Cloven
= C 15 H 24 , S.-P. 250 bis 260°, und den Polyterpenen (C 5 H 8 )x, worin
x > 3, z. B. Kautschuk.
Kautschuk, (C 5 H 8 ) 5 ? Ist der erhärtete Milchsaft von (tro
pischen) Euphorbiaceen, Apocyneen usw., zumal von Siphonia (Ficus)
elástica (Brasilien usw.), in reinem Zustande eine weiße, amorphe
Masse und durch Lösen in Chloroform und Ausfällen mit Alkohol
rein darstellbar. Absorbiert an der Luft Sauerstoff und wird