Pyrrol. 567
farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit von chloroformartigem Geruch
und dem S.-P. 32°.
u-Methylfuran, Sylvan, C 4 H 3 0(CH 3 ), findet sich gleichfalls im
Fichtenholz- und im Buchenteeröl. Kann durch Hydrolyse in den
Aldehyd der Lävulinsäure übergeführt werden.
Dimetliyliuran, C 4 H 2 0(CH3)2, entsteht neben den vorigen Ver
bindungen aus Zucker und Kalk. Bildung aus Acetonylaceton s. S. 566.
Farblose Flüssigkeit von charakteristischem Geruch. Verharzt durch
konzentrierte Säuren. Ist wieder rückwärts in Acetonylaceton über-
führbar.
Tetraphenyifuran, Lepiden, entsteht neben Benzil aus Benzoin
beim Erhitzen mit Salzsäure, Sm.-P. 175°.
Furanalkohol, C 4 H.;0(CH 2 . OH). S.-P. 171°. Aus Furol und Alkali
wie Benzylalkohol aus Benzaldehyd (s. d.). Kommt im Kaffeeöl vor.
Furol, a-Furanaldehyd, C 4 H 3 0(CH0) (D ober einer), entsteht
durch Einwirkung mäßig konzentrierter Schwefelsäure auf Kohlen
hydrate, besonders glatt aus Arabinose und Xylose, von welchen
es sich durch einfache Wasserabspaltung ableitet:
C 6 H 10 O 6 — 3 H 2 0 = C 5 H 4 0 2 ,
und ist z. B. im Fuselöl und im Nelkenöl enthalten. Angenehm
riechendes, farbloses, an der Luft sich bräunendes Öl, S.-P. 162°.
Es zeigt in seinen Reaktionen eine außerordentlich große Ähn
lichkeit mit Benzaldehyd: unter dem Einflüsse von Cyankalium poly
merisiert es sich zu Furoin (Analogon des Benzoins), mit Dimethylanilin
liefert es einen grünen Farbstoff, der dem Malachitgrün sehr ähnlich
ist. Nachweis des Furols: B. 20, 540.
Methylfarol, C 5 H 3 (CH 3 )0 2 (im Holzteer), bildet sich analog aus
der der Arabinose homologen Bhamnose. Dem Furol sehr ähnlich.
Mit Alkohol und Schwefelsäure gibt es eine grüne Färbung.
Brenzschleimsäure, Furan- a-carionsäure, C 4 H 3 0(C0 2 H).
Leicht sublimierende, in heißem Wasser und Alkohol leicht lösliche
Nadeln oder Blättchen. Sm.-P. 132°. Entfärbt alkalische Per
manganatlösung fast augenblicklich. Darstellung A. 261, 379.
Über eine interessante Erweiterung des (Dihydro-) Furanringes
zum Pyridinring s. B. 45, 2456.
Pyrrol.
Vgl. Ciamician, B. 37, 4200.
Das Pyrrol ist ein Bestandteil des Steinkohlenteeröls (Bunge)
und des Knochenöls (Anderson). Bildung: s. S. 565 und B. 19,
3027; 42, 2506. Farblose Flüssigkeit vom S.-P. 131° und von
chloroformähnlichem Geruch. Polymerisiert sich leicht. — Als Base
sekundär. Sein Imidwasserstoff kann nicht durch die Nitroso-