Tetrazol.
587
Säure vom Sm.-P. 244°; entstehe aus Biuret und Hydrazin oder ausHydr-
azodicarbonamid und kann durch P 2 S 5 zu Triazol reduziert werden.
Das sehr schwer lösliche Nitrat des l,4-Diphenyl-3,5-endanilo-di-
aminoguanidin und Ameisensäure), dient zur quantitativen Bestimmung
der Salpetersäure (Busch, B. 38, 856).
Tetrazolderivate entstehen hei sehr verschiedenen Eeaktionen;
einige der einfachsten sind folgende:
Die aus Aminotetrazol mit HN0 2 gewonnene Diazoniumver-
bindung lagert sieb bei der Berührung mit Alkali momentan um
in die Isodiazoverbindung, ähnlich wie Diazotriazol. Aus Amino-
und Diazotetrazol, die in ihrem Verhalten viel Ähnlichkeit mit
Anilin und Diazobenzol aufweisen, sind viele interessante Sub
stanzen dargestellt worden, die zu den stickstoffreichsten Verbin
dungen der organischen Chemie gehören.
Andere Tetrazolsynthesen: A. 263, 73; 265, 129; 298, 90; B. 27,
994; B. 42, 3359; 43, 2899, 2904; 0. 1910, I, 1794; 1911, I, 662; aus
Formazylverbindungen B. 28, 1688.
Der Tetrazolring hat keine basischen, sondern saure Eigen
schaften, er ist recht beständig gegen Oxydationsmittel und wird
von konzentrierten Mineralsäuren erst bei hohen Temperaturen
gespalten (C0 2 , N 2 , NH 3 ). Tautomerie beim Tetrazol: A. 287, 248;
B. 34, 3110.
oder Blättchen vom Sm.-P. 156°, entsteht z. B. hei der Beduktion des
Diazotetrazols wie Benzol aus Diazohenzol, einfacher, analog Amino
tetrazol aus Cyanamid, aus Blausäure und Stickstoffwasserstoffsäure
(B. 43, 2219); löst sich in Wasser mit saurer Reaktion, das Natriumsalz
reagiert neutral, Cu- und Ag-salz sind explosiv.
hydrotriazols, Nitron, CH<:
,N(C 6 H 5 ).
■N(C 6 H 5 )'
>C : N . N . C 6 H 5 (aus Triphenyl-
D. Tetrazolgruppe.
h 2 n.o
HN=N
\ +
N
Cyanamid
Aminotetrazol
,NH—N
II
Imidocarhamidazid
'N N
CH=N,