Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

590 XXXVI. Sechsgliedrige Heterocyclen mit fünf C-Atomen. 
Auch gewisse Acetessigesterderivate (Dehydracetsäure) ge 
hören zu den Pyronderivaten. Synthesen: B. 24, 111, B. 574; 
Da Pyronderivate durch Ammoniak leicht in Pyridinderivate 
verwandelt werden können (Austausch vop 0 gegen NH; s. Oxy- 
nicotinsäure), verdient das Vorkommen eines Pyronderivates 
(Mekonsäure) in dem an Alkaloiden so reichen Opium besonderes 
Interesse. Der Pyronring ist meist wenig beständig gegen hydro 
lytisch wirkende Mittel. 
y-Pyron und ein synthetisch dargestelltes a,oc'-Dimethyl-y- 
pyron sind merkwürdigerweise schwache Basen etwa von der 
Stärke des Harnstoffs; die Chlorhydrate sind ziemlich beständig 
(„Oxoniumsalze“ (S. 110) mit vierwertigem Sauerstoff; B. 34, 2679, 
4185; 43, 2339; A. 376, 217). 
ß-Pyron, Cumalin, C ß H 4 0 2 , aus Cumalinsäure durch C0 2 -ahspaltung, 
flüssig, S.-P. 206—209°. 
Cumalinsäure, a-Pyron-ß'-carbonsäure, C 6 H 3 0 2 (C0 2 H), entsteht 
aus Äpfelsäure und rauchender Schwefelsäure (S. 287). — Vom 
y-Pyron, Pyroikoman, Sm.-P. 32°, S.-P. 215 bis 217°, leiten sich ab 
die Chelidonsäure (y-Pyron-«, «'- dicarbonsäure) des Schöllkrauts und die 
Mekonsäure des Opiums (ß-Oxy-cc, «'-dicarbonsäure). Aus Chelidonsäure 
entsteht durch C 0 2 -Abspaltung zunächst Komansäure (Monocarbonsäure), 
dann y-Pyron, aus Mekonsäure die Pyromekonsäure (¡3-Oxy-y-pyron). 
Tetrahydro-y-pyron, C 5 H 8 0 2 , S.-P. 163 bis 166°; aus y-Pyron durch 
katalytische Reduktion (B. 48, 682). 
kommen vielfach in Pflanzen vor; dem a-Pyron entsprechen 
säuren; S.495). Aus Cumarinen können mittels einer oft sehr glatt 
verlaufenden Ringverengerung Cumarone (s. d.) gewonnen werden. 
Benzoprodukte des y-Pyrons sind Chromon (I) und Flavon (II): 
beide synthetisch von Kostaneclii gewonnen (B. 85, 2887; 46, 2188; s. auch 
S. 477 u. B. 47, 2229; 50, 779). Das letztere und sein Oxyderivat Flavonol 
(Hydroxyl statt Wasserstoff im Heterocyclus) sind die Muttersubstanzen 
zahlreicher hydroxylierter, sich in der Natur meist als Glukoside (s. d.) 
findender Derivate von (gelbem) Farbstoflcharakter, welche mit Ätzalkali 
verschmolzen Protocatechusäure und andere phenolartige Spaltprodukte 
liefern; die meisten sind auch synthetisch dargestellt. — Hierhin gehören 
A. 257, 253; 262, 89; 273, 164; 378, 261. 
2. Benzopyrone 
Cumarin, Äsculetin und Daphnetin (Lactone von o-Oxyzimt- 
(II) C 6 H 4 < 
.0 C . C 6 H 5 
CO-CH
	        
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