Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

Pyridin gruppe. 
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Chrysin, (Dioxyflavon), C 1B H 10 O 4 , in Pappelknospen, gelbe Nadeln; 
Luteolin, C 15 H 10 O 6 -\- 2 H 2 0 (Tetraoxyflavon), der Farbstoff des Wau 
(Reseda luteola), gelbe Nadeln; Quercetin (Pentaoxyflavon), gelbe Kri 
stalle, als Glukosid (Isodulcitderivat) das Quercitrin, C 2l H22 0 12 , bildend, 
das in der Rinde von Quercus tinctoria, im Hopfen, Tee usw. vor 
kommt; Fisetin (Trioxyflavonol) der Farbstoff von Rhus cotinus; Morin 
(Tetraoxyflavonol, isomer Quercetin), Bestandteil des Gelbbolzes 
(Morus tinctoria); Rhamnetin, Tetraoxyflavoncarbonsäure, als Glukosid, 
Xanthorhamnin, in den Gelbbeeren enthalten. Verwandte Glukoside 
eines Trioxyflavons, des Apigenins, und des Luteolinmonomethyläthers 
finden sich in der Petersilie und der Sellerie, s. auch Brasilin. 
In naher Beziehung zu den Flavonolen stehen die Anthocyanidine 
(s. Kap. XL, B). So entsteht aus Quercetin durch Reduktion der Carbonyl- 
gruppe das als Glukosid in der Kornblume und Rose enthaltene 
Cyanidin, C 1B H 15 0 6 (Willstättcr, B. 47, 2865). 
3. Dibenzopyron, Diphenylenmethanoxyd usw. 
Xanthon, C 0 H 4 <C^ ) >C 6 H 4 , Diphenyleriketonoxyd (Grciebe, A.254, 
265), entsteht leicht aus Phenylsalicylsäure durch Abspaltung von 
Wasser mittels konzentrierter Schwefelsäure. Es erscheint als der 
innere Phenoläther des o-Dioxybenzophenons (s. S. 520). 
Euxanthon, (HO)C 6 H 3 <;^ ) > > C 6 n3(OH), aus Indischgelb, „Piuri“, 
dargestellt, ist auch synthetisch erhalten worden. Hellgelbe Nadeln. 
Die dem Xanthon als Keton entsprechende Wasserstoffverbindung 
ist das Diphenylenmethanoxyd, C 6 H 4 <^q^ 2 >C 6 H 4 , welches synthetisch, 
ferner aus Euxanthon durch Destillieren über Zinkstaub darstellbar ist 
(Blättchen). Es ist die Muttersubstanz der Rhodamine und Fluoresce'ine. 
Sein Tetramethyldiaminoderivat entsteht durch Kondensation von 
Formaldehyd mit Dimethyl-m-aminophenol zu Tetramethyldiamino- 
dioxydiphenylmethan und darauf folgende intramolekulare Wasser 
abspaltung (Ringbildung) und ist die Leukoverbindung des Formo- 
rhodamins, Pyronins, C 17 H 19 0N 2 C1, der Muttersubstanz der Benzo-, 
Succino-, Phtalo- usw. Rhodamine (S. 532). Auch das S. 531 besprochene 
Fluoran und somit dessen Derivate: Fluorescein usw. gehören hierhin. 
B. Pyridingruppe. 
Genau wie vom Benzol leiten sich vom Pyridin die mannigfaltig 
sten Derivate ab. Außer einfachen Substitutionsprodukten 
und Derivaten (Methylpyridine usw., s. Tabelle S. 593) kennt man 
wieder Benzoprodukte, wie Chinolin, Isochinolin, Acridin, 
die dem Naphtalin, Anthracen usw. zu vergleichen sind, und 
Hydrierungsprodukte, die genau wie die Hydrierungsprodukte 
des Benzols sich von ihrer Grundsubstanz typisch unterscheiden.
	        
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