696 XXXVL Sechsgliedrige Heterocyclen mit fünf C-Atomen,
H a
H
C
0
H 2 c/ X ,CH 2
nc/^jCH
H 2 c' x/ 'ch 2
und
hcIJJch
N
N
H
Piperidin
Pyridin
(I).
Diejenige des Piperidins folgt u. a. aus seiner Bildung aus
Pentamethylendiamin (s. o. Bildungsweise 7):
CH a <
CH a —CH 2 -NH
CH a -CH a -:NH
2
2
= CH 2 <
CH a -CH 2
CH 2 -CH 2
>NH-f NH
3*
Das Piperidin enthält daher einen sechsgliedrigen Bing von
fünf Methylengruppen und einer Jmidgruppe, und ist ein voll
kommenes Analogon des Hexamethylens. Es wird hiernach als
Pentamethylenimin bezeichnet.
Für diese Konstitution des Piperidins sprechen ferner seine Syn
these nach (8) sowie seine Ahbau-( s Aufspaltungs-“)Produkte: es liefert
1. heim Behandeln seines Benzoylderivates mit Permanganat d-Amino-
valeriansäure (B. 24, 3087) und 2. durch Einwirkung von Wasserstoff
superoxyd Glutarsäure und Ammoniak.
Die Konstitution des Pyridins folgt:
1. aus seiner nahen Beziehung zum Piperidin;
2. aus der Bildung von Pyridindicarhonsäure aus Chinolin (s. o.)
im Verein mit den die Konstitution des Chinolins erweisenden Tat
sachen (s. d.);
8. aus der völligen Übereinstimmung der beobachteten Isomerie-
verhältnisse mit der Theorie (s. u.).
Die Bildung des Dihydrocollidindicarbonsäureesters (s. v. S.) voll
zieht sich hiernach folgendermaßen (B. 18, 1744; s. ferner B. 31, 76l)
(Acetessigester in der Enolform):
CH 8
OCH
BOoC—CH HC-COoB
2 II II
CHg-COH HOC-CHg
NH 3
CH,
/C\
B0 2 C-C H C-C0 2 R
II II
CH3-C C-CH3
NH
-f 3 H 2 0.
Es sind je drei isomere Monoderivate des Pyridins bekannt
(S. 592). Dies stimmt damit überein, daß man das Pyridin als
eine Art Monoderivat des Benzols betrachten kann (CH ist gegen
N ersetzt); die Monoderivate des Pyridins sind daher vergleichbar