Gesättigte Kohlenwasserstoffe.
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stoffatomzahl stets leichter kondensieren lassen. Die folgenden
Glieder sind hei gewöhnlicher Temperatur flüssig; ihr Siede
punkt steigt mit wachsender Kohlenstoffatomzahl. Die höheren
Homologen sind von etwa C 16 H 3t (Sm.-P. -f- 18°) an hei gewöhn
licher Temperatur fest; sie sieden schließlich nur noch im luft
verdünnten Kaume unzersetzt und bei sehr hoher Temperatur,
während sich der Schmelzpunkt langsam bis auf schließlich etwa
100° erhöht. In Wasser sind die Methanhomologen fast oder
ganz unlöslich; in Alkohol sind die gasförmigen ein wenig, die
flüssigen leicht, die festen allmählich immer schwerer löslich.
Ihre spezifischen Gewichte beim Schmelzpunkte steigen mit
wachsender Kohlenstoff atomzahl von 0,4 an aufwärts und nähern
sich einem Grenzwerte von etwa 0,78. Derselbe ist von C n H 24
an schon fast erreicht, so daß für die höheren Glieder das Gesetz
gilt: Die Molekularvolumina sind proportional den Molekular
gewichten (Krafft).
Sie sind in keiner Weise fähig, Wasserstoff oder Halogen zu
binden (s. S. 30); Brom oder Schwefelsäure absorbieren sie nicht.
Man bezeichnet sie daher als gesättigte Kohlenwasserstoffe
oder Grenzkohlenwasserstoffe. Auch rauchende Salpeter
säure wirkt auf die einfacheren von ihnen meist nur wenig oder
gar nicht ein; z. B. wird Methan selbst bei 150° von einem Gemisch
rauchender Schwefelsäure und Salpetersäure nicht angegriffen.
Gegen Chromsäure oder Kaliumpermanganat sind sie in der Kälte
gleichfalls sehr indifferent; eine eventuell eintretende Oxydation
führt meist direkt zu Kohlensäure. Den ursprünglich nur auf
die festen Kohlenwasserstoffe (aus Braunkohlen usw.) bezüglichen
Namen Paraffine (von parum afßnis) hat man daher auf die
ganze homologe Reihe ausgedehnt.
Durch Halogene (Chlor, Brom) tritt Substitution ein; der
ersetzte Wasserstoff verbindet sich dabei mit einer dem ein
getretenen Halogen gleichen Menge desselben zu Halogenwasser
stoff (s. Substitutionsprodukte der Kohlenwasserstoffe S. 76):
CH 3 H-l- |C1:C1 = CH 3 C1 -f HCl.
Die Zusammensetzung dieser Kohlenwasserstoffe nähert sich
mit wachsender Kohlenstoffatomzahl einer bestimmten Grenze,