Full text: Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie

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I. Kohlenwasserstoffe. 
2. Aus den einwertigen Alkoholen, C u Ho n + i.OH: a) indem 
man dieselben zunächst (z. B. durch Halogenwasserstoff) in die 
entsprechenden Halogenalkylverbindungen überführt, die dann 
nach 1. in Paraffine verwandelt werden. 
Die höheren normalen Paraffine hat Krafft aus diesen Halogen 
alkylverbindungen durch Abspaltung von Halogenwasserstoff und Er 
hitzen des gebildeten CnH2n mit HJ (nach 5) gewonnen (B. 16, 1714). 
b) Indem man sie direkt mit Jodwasserstoff erhitzt: 
C 2 H 6 OH + 2JH = C 2 H 5 J + H 2 0-f HJ = C 2 H 6 + H 2 0 -f J 2 . 
Auch aus mehrwertigen Alkoholen, z. B. Glycerin, entstehen 
durch hohes Erhitzen mit Jodwasserstoff Paraffine. 
3. Aus sauerstoffreicheren Verbindungen: Aldehyden, Ketonen, 
Säuren durch Erhitzen mit bei 0° gesättigter Jodwasserstoffsäure und 
amorphem Phosphor auf hohe Temperatur (z. B. 280°). Oft wandelt 
man dieselben vorher durch Phosphorpentachlorid in die entsprechen 
den Chlorverbindungen um. Auch durch amalgamiertes Zink und Salz 
säure oder elektrolytisch werden Aldehyde und Ketone zu Kohlen 
wasserstoffen reduziert. 
4. Durch Zersetzung der Zinkalkyle oder Organomagnesium- 
verbindungen mit Wasser. So z.B. liefert das Zinkäthyl Äthan 
(Frankland) : 
Zn< 
:c,hj 
HO :H 
|C 2 H Ö : 
4 HOiH 
Zn (0H) 2 4 2 C 2 H Ö . 
5. Aus wasserstoffärmeren (ungesättigten) Kohlenwasserstoffen 
(s. S. 59 u. 68) durch Ad di ti on von naszierendem Wasserstoff 
(Äthan aus Äthylen oder Acetylen und Wasserstoff, auch durch 
Vermittelung von Platinschwarz oder kolloidalem Palladium sowie 
durch Erhitzen des Gasgemisches auf 400 bis 500°). Auch Er 
hitzen mit Jodwasserstoffsäure (s. o. 2 b) oder Addition von Halogen 
oder Halogenwasserstoff und Austausch des Halogens gegen Wasser 
stoff nach 1. führt zum Ziel: 
C 2 H 4 -f H 2 = C 2 H 6 ; C 5 H 10 4- 2 HJ = C 5 H 12 + 2 J; oder 
C 2 H 4 4 HBr = C 2 H 5 Br; C 2 H 5 Br 4- 2 H = C 2 H c 4 HBr. 
C. Aus Säuren von höherem Kohlenstoffgehalt 
durch Kohlensäureabspaltung. So entsteht aus Essigsäure, 
CH 3 .C0 2 H, beim Erhitzen mit Natronkalk Methan:
	        
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