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Elemente erhielt. Er bediente sich für die Messungen eines geladenen
Elektrometers, dessen Ausschlag unter dem Einfluß der von Uranoxyd aus-
gehenden ß-Strahlen abnahm. Zur Abhaltung der a-Strahlen bedeckte er die
Strahlenquelle mit einem dünnen Aluminiumblatt. Seine Daten sind in fol
gender Tabelle wiedergegeben, worin M das Atomgewicht, a den Absorptions-
koeffizienten und
d die
Dichte der
verzeichneten
Stoffe
bedeuten.
M
a/d
M
a/d
Bor
11
4,65
Arsen
75
8,2
Kohlenstoff
12
4,4
Selen
79
8,65
Natrium
23
4,85
Strontium
87,5
8,5
Magnesium
24,4
5,1
Zirkon
90,7
8,3
Aluminium
27
5,26
Palladium
106
8,0
Silizium
28
5,5
Silber
108
8,3
Phosphor
31
6,1
Zinn
118
9,46
Schwefel
32
6,6
Antimon
120
9,8
Kalium
39
6,53
Tellur
128
10,8
Kalzium
40
6,47
Jod
127
10,8
Titan
48
6 2
Barium
137
8,8
Chrom
52
6,25
Platin
125
9,4
Eisen
56
6,4
Gold
197
9,5
Kobalt
59
6,48
Blei
207
10,8
Kupfer
63,3
6,8
Uran
240
10,1
Zink
65,5
6,S5
Die Werte von a/d sind nicht ganz konstant, sondern zeigen mit stei
gendem Atomgewicht, wie die meisten untersuchten Eigenschaften, einen
periodischen Wechsel und außerdem eine allmähliche Zunahme.
Die Verhältnisse liegen also nicht so einfach, wie man anfangs ver
mutete. Eine sehr wichtige Reihe von Untersuchungen, die im Cavendish-
Laboratorium in Cambridge ausgeführt wurden, führten Sir J. J. Thomson, 1 )
der auf diesem Gebiet ein außerordentliches Verdienst hat, zu dem Schluß,
daß ,,die Zahl der Elektronen in einem Atom eines chemischen Elements von
derselben Größenordnung ist, wie sein Atomgewicht“. Die Untersuchungen
wurden nach drei verschiedenen Methoden mit übereinstimmendem Resultat
ausgeführt. So zum Beispiel ergaben Versuche von Barkla über die Zer
streuung von Röntgenstrahlen in Luft, daß die Zahl der Elektronen in einem
Molekül der Luft im Mittel etwa 25 ist, während das mittlere Molekular
gewicht der Luft 29 beträgt.
U J. J. Thomson, Phil. Mag. (6), 11, 769, 1906.
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