Diese Elemente unterscheiden sich voneinander durch ihre Lebens
dauer. Für die Radium-Familie ist letztere durch den unter die Namen der
Produkte geschriebenen Zeiten des halben Zerfalls gekennzeichnet. In den
meisten Fällen werden a- und ß-Partikelchen abgegeben. Je nach der Ver
schiedenheit der betreffenden Substanzen zeichnen sich diese Partikelchen
durch ein verschiedenes Durchdringungsvermögen aus. So haben z.B. der Ab
sorptionskoeffizient a und die Dicke d einer Aluminiumplatte, welche die
|3-Strahlung von folgenden Körpern auf die Hälfte herabsetzt, folgende
Werte:
a d
UrX (Rutherford) 14 cnr 1 0,5 mm
AcB (Godlewski) 32,7 0,21
RaE (Schmidt) 40,0 0,17
ThA (Hahn und Meitner) 140 0,05
ThB u. C (Hahn u. Meitner) 15,7 0,44
Wenn die a-Partikelchen einen bestimmten Weg in einem Gas durch
gelaufen haben, verlieren sie ihre Eigenschaften, Körper zu ionisieren, die
photographische Platte zu beeinflussen und Phosphoreszenz zu erregen. Die
arretierende Eigenschaft verschiedener Gase ist nahezu der Quadratwurzel
aus ihrer Dichte proportional. Diese Eigentümlichkeiten sind von Bragg 1 )
aufgefunden worden, der folgende Reichweiten der a-Partikelchen in Luft
von 760 mm Druck bei 0° angibt:
Radium
3,5
cm
Ra-Emanation
4,36
??
Ra A
4,83
??
RaC
7,06
??
Ra F
3,86
V
Ionium (Boltwood)
287
V
Einige Umwandlungen sind sogenannte strahlungslose (z. B. diejenigen
von RaB und RaD). Diese Körper wurden dadurch entdeckt, daß die Neu
bildung des nachfolgenden radioaktiven Körpers aus dem vorhergehenden
nicht nach dem Schema einer monomolekularen Reaktion erfolgt. Durch
Annahme von zwei solchen Reaktionen ist es aber gelungen, den Reaktions
verlauf quantitativ darzustellen. Dies deutet die Anwesenheit eines strah
lungslosen Zwischenprodukts an, dessen Zerfallszeit man aus dem Reaktions
verlauf ermitteln kann. i)
i) Siehe Rutherford, Radioactivity, 2. Aufl. S. 547, 1905, deutsche Aufl.
herausgeg. von E. Aschkinaß, S. 183 und 560, Berlin, Springer 1907 Jahrb.
der Radioaktivität 4, 5, 1907. Bragg, Phil. Mag. (6), 13, 3:3, 1907.